Social Networks oder Social Nightmares?
Roger McNamee, Evgeny Morozov und Max Schrems beim Vienna Humanities Festival 2019
30. Oktober 2019
Vor einem Jahrzehnt wurden soziale Netzwerke, Big Data und künstliche Intelligenz bejubelt. Sie versprachen Fortschritt und einem Großteil der Bevölkerung Zugang zu Informationen. Heute hat sich der Fokus auf ihre Schattenseiten verlagert: die Bedrohung unserer Privatsphäre, die Gefährdung der Demokratie und eine neue Form konstanter Überwachung. Drei der weltweit führenden Aktivisten des sogenannten elektronischen Zeitalters diskutieren [in Englisch] darüber und über die digitale Zukunft der Gesellschaften in der wir leben.
Roger McNamee, ein früherer Berater des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, hat sich zu einem seiner schärfsten Kritiker entwickelt. Sein vielzitiertes Buch Zucked ist ein umfassendes Zeugnis auf den Umgang des Social-Media-Riesen mit Datensicherheit. Bekannt wurde Evgeny Morozov mit seinem Buch The Net Delusion: The Dark Side of Internet Freedom, einer prophetisch wirkenden frühen Warnung vor den Gefahren des digitalen Zeitalters. Der österreichische Datenschutzaktivist Max Schrems erlangte weltweite Berühmtheit, als er die erste erfolgreiche Klage gegen Facebook wegen Datenschutzverletzungen einleitete. Das Gespräch wird von der Rektorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), Shalini Randeria geleitet.
Titelbild: © Markus Spiske / unsplash.com
Vienna Humanities Festival
Das Vienna Humanities Festival, veranstaltet vom IWM, Wien Museum und Time to Talk, ist eine Reihe von rund 40 Veranstaltungen (in deutscher und englischer Sprache), die vom 26. bis 29. September 2018 zum dritten Mal in Wien stattfanden. Das hier angeführte Gespräch wurde in Kooperation mit der viennacontemporary realisiert.
Das Thema “Unheil und Hoffnung” griff brennende Fragen auf in einer Zeit wo dreißig Jahre nach dem Ende des Kommunismus in Osteuropa die liberale, marktwirtschaftliche Demokratie längst nicht mehr das selbstverständliche gesellschaftliche Ziel darstellt. Bei so viel Unheil ist die Aussicht auf Hoffnung dringender denn je. Was sind die aktuellen Visionen für eine erstrebenswerte Zukunft? Und welche Lehren können wir aus historischen Beispielen des Widerstands ziehen?