Die engeren Wirtschaftskontakte zwischen Ost und West haben keineswegs zur weltweiten Beförderung von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit geführt, wie der Blick auf Russland und China zeigt.
Die Ära der Kanzlerin Merkel stand stark unter dem Slogan: Wandel durch Handel. Anders gesagt, wenn wir miteinander Handel treiben, werden Länder wie China und Russland immer mehr „wie wir“. Sie werden marktorientierter und freier, und wenn wir es schaffen, die Schwierigkeiten hinter uns zu lassen, werden alle Seiten von diesem Handel profitieren. Was wir aber jetzt am Ende der Ära von Angela Merkel beobachten können, ist, dass diese Einschätzung nicht eingetroffen ist.
Die engeren Wirtschaftskontakte zwischen Ost und West haben keineswegs zur weltweiten Beförderung von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit geführt, wie der Blick auf Russland und China zeigt. Deshalb verabschiedet sich Europa auch von bisherigen Konzepten. Der Slogan Wandel durch Handel ist vorbei. Europa muss sich stärker auf eine neue Realität einstellen: Wir stehen autoritären Staaten gegenüber, die nach ihren eigenen Regeln spielen und auf die wir uns anders einstellen müssen. Das hat der Krieg in der Ukraine deutlich gemacht.
In unserer aktuellen Talk Europe! Episode, entlarvt Europe’s Futures Fellow Janka Oertel vom European Council on Foreign Relations, die größten Mythen rund um die Beziehung zwischen Europa and China.
Dieser Text und dieses Video ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht: CC BY-NC-ND 3.0. Der Name des Autors/Rechteinhabers soll wie folgt genannt werden. Autor: Jovana Trifunović und Igor Bararon / tippingpoint.net. Titelbild: Filmstill, Illustration: Norma Nardi
Einblicke und Kommentare zu aktuellen europäische Themen. Von Katalonien bis Ukraine, von Politik bis Kunst: über relevante Themen, mit den richtigen Leuten. Neue Perspektiven und eine neue Plattform für öffentliche Debatten.