Jenseits des Kulturkampfs

Gerechtigkeit, Teilhabe und institutionelle Reform: Was für eine Kulturpolitik wollen wir für Ungarn?

Die Krise des Systems der Kulturinstitutionen in Ungarn geht weit über einen Kulturkampf hinaus. Sie ist Teil eines internationalen Trends und vertieft sich seit vielen Jahren, seit Jahrzehnten. Ab und zu erscheinen entsprechende Analysen und Lagebeurteilungen, dennoch kam es in ungarischen Fachkreisen nicht zu einem umfassenden, kollektiven Nachdenken. Der Grund dafür ist, dass die Probleme wirklich tiefgreifend sind und sich auf viele Bereiche der Kultur auswirken. Es geht nicht bloß um die Finanzierung, sondern um tiefergehende Fragen zur Beziehung zwischen Kultur und Gesellschaft. Ferner geht es um die Funktionen und Bedingungen von Kultur sowie um die Legitimation ihrer Finanzierung.

tranzitblog.hu startete zwei Monate vor der ungarischen Parlamentswahl eine Artikelserie, in der Kultur als ein Gemeingut im öffentlichen Diskurs interpretiert wird. Gemeingüter stehen in diesem Sinne für Werte, die nicht nur auf globaler, sondern auch auf lokaler, wenn man so will: auf nationalstaatlicher Ebene etwas bedeuten. Wir müssen ein Verständnis von Kulturkonsum hinter uns lassen, das sich aus den gegenwärtig herrschenden Umständen ergibt. Der exklusive, repräsentative Kulturbegriff, der nur einen engen Kreis der Gesellschaft betrifft, muss überwunden, Kultur als gesellschaftlicher Wert neu gedacht werden. Neben den abstrakten Problemen der Wertschöpfung stellen wir in der Serie konkrete, materielle und infrastrukturelle Fragen in den Fokus, also die Bedingungen, unter denen das Kultursystem funktioniert.

Der aktuellen neokonservativen Regierungspolitik in Ungarn (ebenso wie dem globalen Neoliberalismus, in dessen Einflusssphäre Ungarn sich befindet) geht es im Wesentlichen darum die finanziellen Ressourcen und die Rolle des Staates zu minimieren. Nicht nur das Erziehungs- und das Gesundheitswesen, sondern auch das System der Kulturinstitutionen wird immer mehr nach marktwirtschaftlichen Prinzipien ausgerichtet. Inzwischen geht der überwiegende Teil der Ressourcen an  eine schmale Schicht von Begünstigten. Sieht man diesen sozialstaatlichen Rahmen unter dem Aspekt der Umverteilung, mit Hilfe dessen das System der Kulturinstitutionen die von den Steuerzahlern stammenden öffentlichen Mittel beansprucht, stellt sich die Frage, mit welchem Recht der Staat, der seine Rolle als Unterstützer und Förderer aufgibt, Erwartungen hegt und Ansprüche hinsichtlich der nationalen Kultur stellt. Kann ein Staat das Recht auf die Bezeichnung nationale Kultur und den symbolischen Besitz der kulturellen Güter beanspruchen, wenn dieser Staat die Produktionsbedingungen dieses symbolischen Gemeinbesitzes und die Teilhabe an den kulturellen Gütern nicht jedermann und allen im gleichen Maße gewährleistet?

Aus dieser Frage ergibt sich, dass dieses Problem von zentraler Bedeutung ist, ganz unabhängig vom herrschenden politischen System. Die von uns eingeladenen Kulturfachleute und WissenschaftlerInnen verfassen Texte zu  Themen aus Theorie und Praxis und versuchen die aufgeworfenen Fragen zu beantworten. Die Texte sind Streitschriften und sollen richtungweisend für die Debatte sein.

Wir haben einige Themen ausgewählt, die die Grenzen und Möglichkeiten von Spielräumen außerhalb des Systems der Kulturinstitutionen untersuchen. Wie kann man sich eine gerechtere Kulturpolitik in Ungarn vorstellen? Welcher strukturelle Umbau ist zur Neugestaltung des Systems der finanziellen Rahmenbedingungen für Kulturproduktion nötig? Wie könnte man die kulturelle Teilhabe erweitern und dabei geografische und soziale Ungleichheiten berücksichtigen? Wie könnte man also erreichen, dass immer mehr Menschen an den kulturellen Gütern teilhaben? Welche Rolle kommt dem Staat dabei zu?

Ágnes Básthy

tranzit.hu hat acht AutorInnen eingeladen über verschiedene Themen zu schreiben sowie Lösungen und Strategien vorzuschlagen (alle Artikel auf Ungarisch):
József Mélyi: Verantwortungslosigkeit
Ágnes Gagyi: Antworten auf die Krise des Systems der Institutionen: Kritik, Politik, nichtinstitutionelle Praktiken
Orsolya Bajusz and Ágnes Básthy: Nicht alles ist, was es scheint
Márton Szarvas: Volksbildung und Kulturpolitik
Eszter Őze and Júlia Perczel: Das wunderbare Werk des menschlichen Geistes ist die schweißtreibende Freiwilligenarbeit
Zsolt K. Horváth: Wienerschnitzel mit Sauce Tartar – Mehrdeutige Vorschläge für eine Reform der Kulturpolitik
Emilia Barna: Kultur jenseits der Institutionen? Subkulturelle Produktion und “cool capitalism”
Katalin Benedek: Verantwortung

Mit freundlicher Genehmigung von tranzit.hu (Dóra Hegyi) veröffentlichen wir den Beitrag Nr. 5 von Eszter Èze und Júlia Perczel in Übersetzung (Erstveröffentlichung am 22. März 2018).

Das wunderbare Werk des menschlichen Geistes ist die schweißtreibende Freiwilligenarbeit

von Eszter Őze und Júlia Perczel

Unabhängigkeit von Staat und Markt, eine horizontale (nicht hierarchische) Struktur, soziale Dienstleistungen und Interessenvertretung – dies sind die Mindestanforderungen des Kulturbereichs an idealtypisch funktionierende Non-Profit-Organisationen. Es lässt sich aber kaum eine solche Kulturorganisation in Ungarn finden. Alle, die davon abweichen, aber (einstweilen) trotzdem existieren, halten sich typischerweise mit Freiwilligenarbeit aufrecht, ringen mit Spendenaktionen ums Überleben. Das Abweichen vom Idealtypus ist jedoch nicht ausschließlich für den Non-Profit-Bereich charakteristisch; die Aufgaben des Kunstmarktes, die der Nichtregierungs- und der Regierungsorganisationen vermischten sich im ungarischen Kunstbereich nämlich und es entstanden hybride Modelle mit kombinierten Charakteristika. Es wäre also wichtiger für die Zukunft zu verstehen, warum diese Hybride entstehen, statt ständig zu mäkeln, dass die ungarischen Kulturorganisationen nicht nach der Dreiteilung von Markt-, Nichtregierungs- und Regierungssphäre funktionieren. Ein anderer wichtiger Schritt wäre – unter Berücksichtigung der Charakteristika des ungarischen Kulturbereiches – festzulegen, welche Rolle die Non-Profit-Organisationen in der ostmitteleuropäischen Region in einer halbperipheren Position spielen sollen, statt sich das aus dem Westen importierte NGO-Modell zum Aufbau einer Zivilgesellschaft aufzwingen zu lassen.

1.

Bevor wir versuchen die Frage zu beantworten, in wessen Interesse es liegt und wessen Aufgabe es ist die kulturellen Nonprofit-Organisationen zu erhalten und in welchem Maße, müssen wir zuerst zwei Fragen durchdenken. Einerseits müssen wir in Erwägung ziehen, was das Leben in einer halbperipheren Region innerhalb des Weltwirtschaftssystems für Ungarn bedeutet, und welche Charakteristika oder, ad absurdum, welche Vorteile diese Lage mit sich bringt. Andererseits müssen wir auch in Betracht ziehen, wie der Non-Profit-Bereich mit dem klassischen Markt bzw. mit dem sogenannten Regierungsbereich verflochten ist. Wir müssen darüber nachdenken, welche kulturellen Verbindungen zwischen den Sektoren in unserer halbperipheren Lage effektiv sein können. Die Reflexion dieser Fragen ist eine unerlässliche Voraussetzung, um nicht von Neuem Diskurse der Selbstkolonisation und des Nationalismus zu produzieren, sondern sie hinter uns zu lassen und die richtigen Fragen zu stellen.

Diese Fragen zu durchdenken ist natürlich keine einfache Aufgabe. Zahlreiche Theoretiker vertreten die Meinung, dass die halbperiphere Position zwischen Zentrum und Peripherie [1], dort, wo auch die ostmitteleuropäische Region liegt, seit der Geburt des modernen Weltwirtschaftssystems stabil und dauerhaft existiert. Trotz dieser weitverbreiteten Auffassung wurde und wird jedoch die Region in der Praxis gewöhnlich dem einen oder anderen Grenzgebiet zugeordnet: vom Zentrum her fast Peripherie, von der Peripherie her fast Zentrum. Diese Doppelidentität verdeckt jedoch gerade die Fragen, was für eine Struktur und welche Funktionen diese Position im Spannungsfeld beider Endpunkte stabil erhalten. Marina Blagojević nennt dieses „Dasein in der Deckung“ ein strategisches Stillschweigen, da diese Logik immer wieder die Unsichtbarkeit der Position für die anderen wie für uns selbst reproduziert [2]. Unter jenen, die sich in dieser Position der Unsichtbarkeit befinden (z. B. die Staaten), ist der Konkurrenzkampf um die Aufmerksamkeit jener in der Position des Zentrums und die Unterstützung von ihrer Seite notwendigerweise am grimmigsten, weil lebenswichtig, denn ohne sie würde man in die Peripherie abrutschen [3]. Über den Wettstreit um die Subventionen und die Aufmerksamkeit hinaus, zudem oft als Mittel in diesem Wettstreit eingesetzt, versuchen wir jedoch die westeuropäischen oder nordamerikanischen kulturellen Modelle haargenau zu übernehmen, die als Universallösung gelten, jedoch für die Mechanismen der Staaten im Zentrum geschaffen wurden (und zur Festigung ihrer Position dienen) [4].

Anmerkungen

Der Titel ist eine Paraphrase zum Stück 15 aus dem Werk Propaganda von Marcell Esterházy (2015, 50 x 70 cm, giclée print)

[1] Arrighi, Giovanni: The Developmentalist Illusion: A Reconceptualization of the Semiperiphery, in: Martin, W.G. (ed.): Semiperipheral States in the World-Economy, Greenwood Press, Westport 1990. S. 11–42.

[2] Blagojević, Marina: Non-”White” Whites, Non-European Europeans and Gendered Non-Citizens: On A Possible Epistemic Strategy from The Semiperiphery of Europe, in: M.B.: Knowledge Production at the Semiperiphery: A Gender Perspective, Institut za kriminološka i sociološka istraživanja, Belgrade 2009. S. 27–65.

[3] Wallerstein, Immanuel: The Modern World-System as a Capitalist World-Economy: Production, Surplus-Value, and Polarization, in: W.I.: World-Systems Analysis. An Introduction. Duke University Press, Durham and London 2004, S. 23–42.

[4] Kovačević, Nataša: Introduction, in: K.N.: Narrating Post/Communism Colonial discourse and Europe’s borderline civilization. Routledge, London 2008, S. 1–21.

[5] Nagy, Kristóf: Kortárs bizonytalanság: Az FKSE útja a rendszerváltástól a végveszélyig. 31.01.2018 http://tranzitblog.hu/kortars-bizonytalansag-az-fkse-utja-a-rendszervaltastol-a-vegveszelyig/
Esanu, Octavian: What was Contemoprary Art? in: ARTMargins, Vol. 1 Issue 1, S. 5–28.

[6] Siehe dazu: Nagy, Kristóf: A Soros Alapítvány képzőművészeti támogatásai Magyarországon. A nyolcvanas évek második felének tendenciái. Fordulat, 2014. S. 21.

[7] Sperling, Valerie: Organizing Women in Contemporary Russia. Cambridge University Press, Cambridge 1999. S. 143.

[8] Saxonberg, Steven – Jacobsson, Kerstin: Beyond NGO-ization The Development of Social Movements in Central and Eastern Europe. Routledge 2013. S. 3.

2.

Die Wende um 1989 vollzog sich in den Staaten des Ostblocks nach den Begriffen und Formeln der Demokratisierung, Privatisierung und der Marktwirtschaft. Der konkrete Prozess wurde durch die strukturelle Anpassung an die Wirtschaftspolitik des ehemaligen Gegenpols im Kalten Krieg bestimmt. Dementsprechend wandelte sich auch das System der Kulturfinanzierung nach 1989 beträchtlich. Die Organe der Interessensvertretung, die dem Beispiel der früheren Gewerkschaften folgten, wandelten sich langsam. Neben ihnen erschienen die Subventionsformen, die KünstlerInnen durch Ausschreibungen unterstützen und von ihnen nicht die Zugehörigkeit zu einer Organisation verlangen, sondern eine projektbasierte, aktive Managereinstellung erwarten.

Diese neuen Organisationen formierten sich deshalb nicht mehr auf der Basis einer gemeinsamen Kunstrichtung oder Gattung, sondern nach den gemeinsamen Anschauungen. KuratorInnen beziehungsweise KunstmanagerInnen übernahmen die Rolle der Geldverteiler anstelle der Führungsschicht der gewählten VertreterInnen der Künstlerverbände [5]. Obwohl auch neue Organisationen entstanden, die sich noch an das frühere Modell anlehnen wollten (siehe die Organisationen des Verbandes der Gesellschaften ungarischer bildender Künstler und Kunsthandwerker), wurde die neue, den westlichen Trends folgende Non-Profit-Einstellung immer dominanter. Es wandelte sich nicht nur die Kulturfinanzierung, sondern es entstanden auch neue Positionen, die weniger zu den lokalen Verhältnissen passten [6].

In den Staaten, in denen die Zivilgesellschaft imstande ist auf die Regierung (z.B. durch effektive Petitionen, Streik, zivilen Ungehorsam) Druck auszuüben, haben die NGOs andere Aufgaben als in den gerade sich neu formierenden Staaten. Nach Valeria Sperling läge die primäre Aufgabe der vom Staat unabhängigen Organisationen dort, wo der Staat die sozialen Dienstleistungen drastisch reduzierte, um die Selbstorganisation der Menschen anzuregen und zu fördern [7].

In der Region entstanden allmählich immer mehr NGOs, um die Zivilgesellschaft zu stärken, die theoretisch langfristig diesen Sektor am Leben erhalten könnten. Paradoxerweise verringerte sich die Chance auf Erhaltung dieser Organisationen durch die Gesellschaft je mehr NGOs zustande kamen. Noch dazu – wie auch Steven Saxonberg hervorhebt – wurde es in vielen Fällen zum Kennzeichen der postkommunistischen Zivilgesellschaft, dass die Bürgerbewegungen sich in professionelle Organisationen verwandelten, die mehr Interesse am Einwerben von Förderungen und anderen Formen der Finanzierung als an der Mobilisierung der Zivilgesellschaft haben [8].

Marcell Esterházy: Propaganda Nr. .6 [Der Grund, warum Dinge so sind, wie sie sind, ist, dass sie so sind. Sie sind so, weil Dinge so sind, wie sie sind.], 2015, 50 x 70 cm, Gicléedruck. (C) Marcell Esterházy

Nach 2010 sehen sich die kulturellen Non-Profit-Organisationen in Ungarn genötigt, zahlreiche Aufgaben zu übernehmen, die von der staatlichen Kulturpolitik vernachlässigt werden. Dazu zählen unter anderen der Unterhalt des Stufensystems der Institutionen, Mentoring-Programme oder die Erhaltung von Non-Profit-Ausstellungsräumen. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben blutet der Sektor immer offensichtlicher aus: Man ist unterfinanziert, hangelt sich von einem Projektbudget zum nächsten und den Großteil der Arbeit leisten Ehrenamtliche. Zu den lokalen Eigenheiten der vom Staat unabhängig (werdend)en Organisationen gehört auch die Veränderung der Beziehung zwischen dem Non-Profit- und dem For-Profit-Bereich in den letzten Jahren. Nach der politischen Wende standen nämlich die nicht-profitablen Kulturorganisationen – entgegen der ungünstigen Bedingungen – zuerst mit dem Staat in einem selbstverständlichen Bündnis. Diese Position basierte nicht zuletzt auf der Opposition zu Kunstgalerien und zum Kunstmarkt, also den anderen nach 1989 auftauchenden und sich positionierenden Akteuren des Sektors.

Rechts: Marcell Esterházy, Propaganda Nr. 6 [Der Grund, warum Dinge so sind, wie sie sind, ist, dass sie so sind. Sie sind so, weil Dinge so sind, wie sie sind.], 2015, 50 x 70 cm, Gicléedruck. © Künstler

Nach 2013 jedoch (als sich die öffentlichen Institutionen im Kulturapparat der FIDESZ-Regierung lediglich verfestigten und der Non-Profit-Bereich schon mit einem akuten Ressourcendefizit rechnen musste), verstärkt sich – statt eines „Bundes“ zwischen dem Staat und dem Non-Profit-Bereich – immer mehr ein Bündnis innerhalb des privaten Sektors zwischen den Non-Profit- und den For-Profit-Organisationen, das schon zum Teil auf der Opposition gegen den FIDESZ-Staat basiert.

Sowohl der zivilgesellschaftliche als auch der Wirtschaftssektor können sich aber kaum aus staatlichen oder einheimischen privaten Förderungen aufrecht erhalten. Sie sichern also ihre Tätigkeit in erster Linie mit Einnahmen aus dem globalen Kunstmarkt (den internationalen Kunstmessen und dem Netz der KunstsammlerInnen) sowie mit Subventionen ausländischer Kulturorganisationen und Institutionen.

Ilona Németh, V4 26. Jahrestag, 2017, Computeranimation, technische Unterstützung von Juraj Mydla. (C) Ilona Németh

Obwohl dieses Bündnis zahlreiche Vorteile mit sich bringen kann (wie zum Beispiel die Aufgaben beider Sektoren neu zu denken und zu kombinieren), ist diese erzwungene Finanzierung nicht ganz problemlos. Da sowohl der Wirtschafts- als auch der Non-Profit-Sektor fast ausschließlich mit Unterstützungen aus den Ländern des Zentrums unterhalten werden, wird die Abhängigkeit der Region noch stärker. So verschlechtert sich außerdem ihre Verhandlungsposition hinsichtlich ihrer Selbstbestimmung noch weiter und der differenzierte Blick auf die eigene, halbperiphere Position wird noch schwieriger. Und das alles geschieht in einem Kontext, in dem der Staat zum vorgeblichen Schutz der „einheimischen Kultur“ die vom Ausland subventionierten Organisationen durch den Schmutz zieht, and dadurch aktiv zur Stabilisierung der Abhängigkeit beiträgt.

Zukunftsweisend kann jedoch sein statt des als zwanghaft empfundenen Wettstreits untereinander in der halbperipheren Position die regionale Zusammenarbeit massiv zu verstärken. Um dieser Falle zu entkommen sollte man nicht immer weiter neue Non-Profit-Organisationen gründen, sondern die Finanzierung und die Struktur der schon existierenden erneuern und dabei die Rolle der drei Sektoren unter den oben erwähnten Aspekten kritisch betrachten. Dazu ist aber die Konstruktion einer staatlichen Mitwirkung unentbehrlich. Sie sollte die Abhängigkeit der Kunstbereiche von den Ländern des Zentrums etwas mildern können, die Selbstdefinition der Sektoren fördern und gleichzeitig befördern, und es ermöglichen die regionale Zusammenarbeit beziehungsweise die oben erwähnten Beziehungen innerhalb des Kunstbereiches strukturell neu zu denken und zu konzipieren.

Rechts: Ilona Németh, V4 26. Jahrestag, 2017, Computeranimation, technische Unterstützung von Juraj Mydla. © Künstlerin

Original auf Ungarisch. Übersetzung ins Deutsche von Zsóka Leposa.

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © die Autorinnen. Bei Interesse an Wiederveröffentlichung bitten wir um Kontaktaufnahme mit der Redaktion.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern, Grafiken und Videos sind direkt bei den Abbildungen vermerkt. Titelbild: Demonstration der „Stadtwaldverteidiger“ gegen die Gigainvestition der Regierung im größten Stadtpark von Budapest, April 2016. Foto: zugló.hu

“Demokratie ist harte Arbeit.”

“Lobbying kann ein mächtiges Instrument für den sozialen Wandel sein.”

“Vom Leben im Krieg für den Frieden lernen.”

“Proletarier aller Länder, wer wäscht eure Socken?”

“Demokratie ist harte Arbeit.”

“Lobbying kann ein mächtiges Instrument für den sozialen Wandel sein.”

“Vom Leben im Krieg für den Frieden lernen.”

“Zeit, Wachstum neu zu denken”

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