“Power and Truth”
Steven Lukes im Gespräch mit Jon Baskin beim Vienna Humanities Festival 2018
30. Juli 2019
Wir leben in einer beunruhigenden Zeit, deren wesentliches Merkmal die sogenannte epistemische Schließung ist: Die Weigerung großer Teile der Bevölkerung, traditionelle Wege zur Überwindung politischer Differenzen, wie z.B. Kompromisse, zu akzeptieren und stattdessen in einer Art absoluten Tribalismus aufzugehen.
Der große Sozialtheoretiker und Historiker Steven Lukes spricht diese Situation im Gespräch mit Jon Baskin von The Point an und greift dabei auf Hannah Arendts Vorschlag zurück, dass „Wahrheit und Politik in einem sehr schlechten Verhältnis zueinander stehen“. Unter Beobachtung der aktuellen Entwicklungen in den USA und darüber hinaus, erwägt er ihre radikale Schlussfolgerung, dass das Wesen der Wahrheit Impotenz, das Wesen der Macht die Täuschung ist.
Titelbild: © Patryk Grądys / unsplash.com
Vienna Humanities Festival
„Unheil und Hoffnung“ – unter diesem Motto lädt das vierte Vienna Humanities Festival vom 26. bis 29. September wieder zu einem inspirierenden Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Das Vienna Humanities Festival, veranstaltet vom IWM, Wien Museum und Time to Talk, ist eine Reihe von rund 40 Veranstaltungen (in deutscher und englischer Sprache), die jährlich im September im Wien Museum, der TU Wien, der Evangelische Volksschule und dem Stadtkino stattfinden.
Das Thema “Macht und Ohnmacht” von 2018 befasste sich mit der Verwundbarkeit von Demokratien in Europa angesichts historischer Ereignisse und versucht, sie in einen Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen zu stellen.