Quellen

Abcug

Das ungarische online-Magazin Abcúg (Alphabet) wurde 2014 von JournalistInnen des Magazins Origo.hu gegründet, die nach der Entlassung des damaligen Origo-Chefredakteurs Gergő Sáling gezwungen waren, diese Plattform zu verlassen, weil sie zu kritisch über die Regierung berichtet hatten. Auf  Abcúg hatten sie die Möglichkeit offen und unbehindert über die Vorgänge im Land zu schreiben. Finanziert wurde Abcúg von der Real Reporting Foundation des in Ungarn tätigen amerikanischen Immobilieninvestor Richard Field, der sein Engagement in Interviews eine „Investition in die ungarische Demokratie“ nannte. Abcúg  brachte Reportagen aus den abgelegensten und ärmsten Ecken des Landes und berichtete über das schwierige Leben der dort lebenden Menschen. Die Redaktion sah es als ihre Aufgabe an Orte, Menschen und soziale Gruppen vorzustellen, über die und mit denen in der ungarischen Presse zu Unrecht wenig geredet wurde: zerrüttete Familien, die Segregation von Roma-Kindern in der Schule, die Probleme von Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die keinen Zugang zu Arbeit oder Wohnraum haben usw. Abcúg hat dazu beigetragen, dass sozialen Themen auch in anderen ungarischen Medien häufiger zu Wort und dass mehr Artikel über benachteiligte Menschen und Gruppen verfasst wurden. Es hat ExpertInnen und Menschen aus der Zivilgesellschaft vorgestellt, die zur gesellschaftlichen Spaltung Ungarns, zu Armut und sozialer Ungleichheit etwas zu sagen haben. 2019  wurde das Magazin eingestellt.

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