{"id":3740,"date":"2020-12-17T00:00:00","date_gmt":"2020-12-17T00:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/erste-foundation.byinfinum.co\/auftragsmoerder-verurteilt\/"},"modified":"2021-07-06T13:35:28","modified_gmt":"2021-07-06T13:35:28","slug":"auftragsmoerder-verurteilt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/auftragsmoerder-verurteilt\/","title":{"rendered":"Auftragsm\u00f6rder verurteilt"},"content":{"rendered":"\n\n\t\n\t\t\t
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\n\tWie stichhaltig waren die Beweise gegen Marian Ko\u010dner und seine Komplizin im Fall um die Ermordung von J\u00e1n Kuciak und seiner Verlobten? Und warum reichen sie f\u00fcr eine Verurteilung nicht aus?<\/strong><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tAm 3. September befand ein dreik\u00f6pfiger Senat am Sondergericht in Pezinok Marian Ko\u010dner, den einflussreichen Unternehmer mit engen Kontakten in die Politik, und seine Komplizin Alena Zsuzsov\u00e1 als Geld- und Auftraggeber des Mordes am Investigativjournalisten J\u00e1n Kuciak und seiner Verlobten Martina Ku\u0161n\u00edrov\u00e1 f\u00fcr nicht schuldig. Den Freispruch erkl\u00e4rte die Vorsitzende des Senats, Ru\u017eena Sabov\u00e1, damit, dass dem Gericht nicht ausreichend Beweise vorlagen, die die beiden in direkten Zusammenhang mit dem Verbrechen brachten. Auch wenn die drei M\u00e4nner, die beauftragt wurden, die Morde auszuf\u00fchren, verurteilt wurden, bleibt der oder bleiben die Drahtzieher hinter dem Auftragsmord auf freiem Fu\u00df.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\t\u201eAufgrund der im Prozess vorgebrachten Beweise konnte das Gericht nicht zweifelsfrei zu dem Schluss kommen, dass die Ermordung von J\u00e1n Kuciak durch die Angeklagten Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1 organisiert wurde\u201c, so Richterin Sabov\u00e1. Insbesondere hielt das Gericht die Indizien, die Aussagen der Hauptzeugen und den Nachrichtenaustausch zwischen Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1, der auf Ko\u010dners Handy sichergestellt wurde, f\u00fcr fragw\u00fcrdig.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tIn einer Reaktion auf das Urteil teilte der Staatsanwalt mit, dass er bereits Berufung beim Obersten Gerichthof eingelegt habe. Somit k\u00f6nnte das Urteil aufgehoben und der Fall wieder an ein Sondergericht zur\u00fcckverwiesen werden. Mit dem Urteil des Obersten Gerichtshofes ist aber nicht vor 2021 zu rechnen. \u201eWir haben eine Schlacht verloren, nicht aber den Krieg\u201c, sagte Staatsanwalt Vladim\u00edr Turan nach dem Urteil der Presse gegen\u00fcber. \u201eWir geben uns noch nicht geschlagen.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie Exekutive und die Generalstaatsanwaltschaft hatten infolge der gr\u00f6\u00dften Ermittlungen in der slowakischen Kriminalgeschichte zwei Jahre lang den Fall gegen Kuciaks mutma\u00dfliche M\u00f6rder vorbereitet. Die Prozessakte, die \u00fcber 25.000 Seiten umfasst, enth\u00e4lt forensische Beweise vom Tatort, Expertenanalysen der Telefon- und Computerdaten, Beweismittel aus Ko\u010dners Haus und Aussagen seiner Komplizen Peter T\u00f3th und Zolt\u00e1n Andrusk\u00f3, die ihre Rolle als Mittelsm\u00e4nner bei den Morden gestanden hatten.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tZwei M\u00e4nner, Andrusk\u00f3 und Miroslav Mar\u010dek, bekannten sich schuldig und gestanden ihre Beteiligung an den Morden. Sie erhielten eine Haftstrafe von 15 bzw. 23 Jahren. Tom\u00e1\u0161 Szab\u00f3, der Cousin von Mar\u010dek, der die Waffe gekauft und Mar\u010dek zum Tatort gefahren hatte, pl\u00e4dierte auf nicht schuldig, wurde aber schuldig gesprochen und letzte Woche zu 25 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgef\u00e4ngnis verurteilt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie Auftragskiller sind zwar hinter Gittern, die Drahtzieher jedoch weiter auf freiem Fu\u00df, und damit bleiben nach diesem Prozess viele Fragen unbeantwortet. \u201eDie vorgelegten Gr\u00fcnde [f\u00fcr den Freispruch von Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1] finde ich sehr verwirrend und fragw\u00fcrdig; damit wurde Misstrauen ges\u00e4t\u201c, wird J\u00e1n Mazak, Vorsitzender des Slowakischen Gerichtsrates, nach dem Urteil auf der Nachrichtenplattform Dennik N<\/a> zitiert. Er sei gespannt auf die schriftliche Urteilsverk\u00fcndung, hei\u00dft es dort weiter. \u201eDieser Kriminalfall ist in unserer Rechtsgeschichte einmalig und einzigartig\u201c, sagte Mazak und erkl\u00e4rte es f\u00fcr die Wiederherstellung des \u00f6ffentlichen Vertrauens in das slowakische Rechtssystem f\u00fcr unerl\u00e4sslich, Klarheit in diesen Fall zu bringen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tSowohl Ko\u010dner als auch Zsuzsov\u00e1 beteuern ihre Unschuld. \u201eIch glaube an die Unschuld meines Klienten\u201c, so Ko\u010dners Anwalt Marek Para nach dem Urteil. \u201eIch habe von Anfang an gesagt, dass die Beweislage sehr schwach ist.\u201c \u0160tefan Neszm\u00e9ry, Zsuzsov\u00e1s Anwalt, meinte nach dem Freispruch seiner Mandantin, dass \u201edie Gerechtigkeit gesiegt hat\u201c.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tHauptzeuge belastet Ko\u010dner<\/strong>

Einer der \u00fcberzeugendsten Beweise gegen Ko\u010dner \u2013 und gleichzeitig jener, der vom Senat des Sondergerichts am meisten in Zweifel gezogen wurde \u2013 war die Aussage von Zolt\u00e1n Andrusk\u00f3, einem der M\u00e4nner, die im September 2018 in Zusammenhang mit den Morden festgenommen wurden. Bald nach seiner Festnahme begann Andrusk\u00f3 mit der Polizei zu kooperieren und gestand, dass er zwei M\u00f6rder beauftragt hatte, die Morde durchzuf\u00fchren \u2013 die Cousins Tom\u00e1\u0161 Szab\u00f3 und Miroslav Mar\u010dek. Er sagte weiter aus, dass er selbst von Alena Zsuzsov\u00e1, einer langj\u00e4hrigen Freundin, beauftragt worden sei, die ihrerseits im Auftrag von Marian Ko\u010dner handelte, dem sie sehr nahestehe.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tZum Zeitpunkt von Andrusk\u00f3s Aussage hatte die Polizei Ko\u010dner bereits in Verdacht, aber kaum Beweise, die ihn in Zusammenhang mit dem Verbrechen brachten. Andrusk\u00f3s Aussage erm\u00f6glichte es der Polizei, weitere Beweise zu erbringen, die die Umst\u00e4nde der Morde deutlich machten und ihre Theorie untermauerten, dass Kuciak aufgrund seiner investigativen Arbeit \u00fcber korrumpierte Beziehungen zwischen Politik und Wirtschaft zur Zielscheibe geworden war. Au\u00dferdem gestand Andrusk\u00f3 der Polizei, dass er weitere Morde mit Zsuzsov\u00e1 geplant hatte: die Morde an den prominenten Staatsanw\u00e4lten Maro\u0161 \u017dilinka und Peter \u0160ufliarsky sowie an einem der bekanntesten Anw\u00e4lte des Landes, Daniel Lip\u0161ic. Alle diese M\u00e4nner hatten mit verschiedenen Kriminalf\u00e4llen zu tun, in die Ko\u010dner verwickelt war. Nach dem Mord an Kuciak und der Verhaftung von Ko\u010dner im Zusammenhang mit einem anderen Fall im Sommer 2018 wurden diese Pl\u00e4ne fallen gelassen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tObwohl Andrusk\u00f3 in einem gesonderten Prozess im Dezember 2019 zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, glaubten die Richter nur Teile seiner Aussage. Sie bezweifelten zwar nicht, dass Andrusk\u00f3 Mar\u010dek und Szab\u00f3 angeheuert hatte, Kuciak umzubringen, meinten aber, es g\u00e4be keine eindeutigen Beweise f\u00fcr seine Behauptung, Zsuzsov\u00e1 und Ko\u010dner h\u00e4tten etwas damit zu tun. Sie waren der Meinung, Andrusk\u00f3 k\u00f6nnte im Gegenzug f\u00fcr den Deal mit dem Staatsanwalt gelogen haben.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\t\u201eDas ergibt \u00fcberhaupt keinen Sinn\u201c, sagte Daniel Lip\u0161ic, der Anwalt der Familie Kuciak, nach dem Prozess zu den Ansichten des Gerichts \u00fcber Andrusk\u00f3s Aussage. Auch Staatsanwalt Turan ist davon \u00fcberzeugt, dass Andrusk\u00f3 ein vertrauensw\u00fcrdiger Zeuge ist. \u201eW\u00fcrde man seine Aussagen insgesamt betrachten, h\u00e4tte man keinen Zweifel daran, dass er in den Kernbereichen die Wahrheit sagt\u201c, so Turan am 3. September.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDas \u201ePaparazzi-Team\u201c<\/strong>

Laut beweisgest\u00fctzten Zeugenaussagen beim Prozess hatte Ko\u010dner ein \u201ePaparazzi-Team\u201c von Beschattungskommandos zusammengestellt, bestehend aus ehemaligen Polizisten und Geheimagenten, die einige slowakische Journalistinnen und Journalisten beschatten und ihre \u201eschmutzigen Geheimnisse\u201c aufdecken sollten, um sie unter Druck zu setzen oder gar erpressen zu k\u00f6nnen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tT\u00f3th sagte aus, dass Ko\u010dner ihm erz\u00e4hlt h\u00e4tte, er w\u00fcrde das Material f\u00fcr seine Online-Show Na pranieri<\/a><\/em> verwenden. Einer der Journalisten auf seiner Liste war Kuciak, der regelm\u00e4\u00dfig kritische Reportagen \u00fcber Ko\u010dners Gesch\u00e4fte und seine Verbindungen in die Politik schrieb. Fotos und pers\u00f6nliche Informationen, die das Beschattungsteam zusammengetragen hatte, dienten sp\u00e4ter den M\u00f6rdern dazu, Kuciak ausfindig zu machen. Andrusk\u00f3, Mar\u010dek und Szab\u00f3 haben dies vor Gericht best\u00e4tigt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tKo\u010dner hatte seinen langj\u00e4hrigen Mitarbeiter T\u00f3th, einen ehemaligen Geheimdienstoffizier, beauftragt, die Journalisten zu beschatten. Es wird gemutma\u00dft, dass T\u00f3th ihn auch bei der Gr\u00fcndung seiner neuen politischen Partei Ciel (Ziel) unterst\u00fctzt hat. Vor Gericht beschrieb T\u00f3th, wie er ein Team zur Beschattung Kuciaks zusammenstellte und Ko\u010dner mehrere USB-Sticks mit dem Material und den Analysen \u00fcbergab. Untermauert wurde diese Aussage von einer Nachricht Ko\u010dners an T\u00f3th aus dem Oktober 2017, in der er T\u00f3th mit der Beschattung Kuciaks beauftragte: \u201eJ\u00e1n Kuciak, Ve\u013ek\u00e1 Ma\u010da 558, Galanta.\u201c Vor Gericht bestritt Ko\u010dner, diese Nachricht geschickt zu haben, obwohl ein polizeiliches Gutachten die Authentizit\u00e4t der Nachricht best\u00e4tigte.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tAls Ko\u010dner im Zusammenhang mit einem anderen Fall verhaftet wurde, soll er T\u00f3th vom Gef\u00e4ngnis aus kontaktiert haben, um Kontakt mit Zsuzsov\u00e1 aufzunehmen, ohne aber ihren richtigen Namen preiszugeben. Obwohl T\u00f3th Zsuzsov\u00e1 zuvor nicht kannte, kam ihm ihr Nachrichtenaustausch mit Ko\u010dner verd\u00e4chtig vor. Als Zsuzsov\u00e1 im Zusammenhang mit dem Mord an Kuciak verhaftet wurde, h\u00f6rten pl\u00f6tzlich die anonymen Nachrichten an Ko\u010dner auf, was T\u00f3th Anlass zu der Vermutung gab, dass sie an dem Mord beteiligt war. Im Januar sagte T\u00f3th vor Gericht aus: \u201eF\u00fcr mich steht es au\u00dfer Zweifel, dass diese zwei Personen den Mord an J\u00e1n Kuciak organisiert und beauftragt haben.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tW\u00e4hrend seiner Aussage sprach T\u00f3th auch \u00fcber Ko\u010dners allgemeine Aversion gegen\u00fcber Journalistinnen und Journalisten, insbesondere gegen Kuciak. T\u00f3th sagte weiter aus, Ko\u010dner habe ihm w\u00e4hrend eines Segelt\u00f6rns in Kroatien anvertraut, dass er mit dem Gedanken spielte, einen Reporter umzubringen. \u201eEr [Ko\u010dner] meinte, es w\u00fcrde reichen, einen Journalisten zu beseitigen, danach w\u00fcrden ihn die anderen in Ruhe lassen\u201c, berichtete T\u00f3th dem Gericht und f\u00fcgte hinzu, dass er Ko\u010dner gesagt hatte, das w\u00fcrde nicht funktionieren, weil der Journalist dadurch zum M\u00e4rtyrer werden w\u00fcrde. \u201eEr antwortete darauf, wenn das nicht helfen sollte, dann w\u00fcrde er eben noch einen umbringen und vielleicht auch noch einen Politiker. Dann w\u00fcrde man ihn aber endlich in Ruhe lassen.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tF\u00fcr den Senat waren jedoch weder T\u00f3ths Aussage noch die Beweise f\u00fcr Kuciaks Beschattung ausreichend. \u201eEin Gedanke ist noch kein krimineller Akt\u201c, sagte Richterin Sabov\u00e1 und erkl\u00e4rte weiter, dass, obwohl Ko\u010dners Aversion gegen Journalistinnen und Journalisten offensichtlich sei, es trotzdem nicht feststehe, dass er auch entsprechend gehandelt habe. Der Senat fand auch, dass es nicht ausreichend Beweise daf\u00fcr gebe, dass die M\u00f6rder die Fotos von Kuciak von Zsuzsov\u00e1 oder Ko\u010dner erhalten h\u00e4tten.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tVerschl\u00fcsselte Nachrichten<\/strong>

    Nachdem Peter T\u00f3th die Handys von Ko\u010dner der Polizei \u00fcbergeben hatte, gelang es Expertinnen und Experten der Polizei und von Europol, einen umfangreichen verschl\u00fcsselten Nachrichtenaustausch zwischen Ko\u010dner und seinen Kontakten \u00fcber den inzwischen ber\u00fcchtigten Messaging-Dienst Threema zu entschl\u00fcsseln. Aufgrund der so gewonnenen Informationen wurde bewiesen, dass Ko\u010dner in einige Korruptionsf\u00e4lle verwickelt war, wof\u00fcr er auch angeklagt wurde<\/a>, darunter Richterbestechung, um ein g\u00fcnstiges Urteil zu erwirken. Einige der Nachrichten deuteten aber auch auf seine mutma\u00dfliche Beteiligung an dem Mord an Kuciak hin.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tKurz vor dem Mord an Kuciak begannen Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1 pl\u00f6tzlich in Geheimcodes miteinander zu kommunizieren: Sie unterhielten sich kryptisch \u00fcber Zsuzsov\u00e1s Zahnausfall oder \u00fcber das eiskalte Wetter. Am 21. Februar 2018, am Abend von Kuciaks Ermordung und Tage bevor die Polizei die Leichen fand, schickte Ko\u010dner vier Emoticons an Zsuzsov\u00e1: die Darstellung der Zahl 50, einen Pfeil mit dem Wort \u201ebald\u201c und einen Totenkopf (das Symbol f\u00fcr Tod).<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tZsuzsov\u00e1 antwortete: \u201eNein, nicht so viel \u2013 wie gesagt, wir verhandeln noch den Preis, bis alle zufrieden sind.\u201c Dies best\u00e4tigt, dass Ko\u010dners Nachricht eine Geldsumme enthielt. Laut Anklage betrug der Preis f\u00fcr die Ermordung von Kuciak zun\u00e4chst 50.000 Euro, wurde aber h\u00f6her, als der Fall immer mehr \u00f6ffentliches Interesse weckte.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tKo\u010dners und Zsuzsov\u00e1s Nachrichten via Threema deuten auf ein Treffen der beiden am Tag nach dem Mord, am 22. Februar, hin. Das ergab auch die Auswertung der Lokalisierungsdaten ihrer Handys. Die Anklage ist der Ansicht, Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1 h\u00e4tten sich an dem Tag zwecks Geld\u00fcbergabe getroffen, da Ko\u010dner am selben Tag sein Bankschlie\u00dffach aufsuchte. Zsuzsov\u00e1 soll sich sp\u00e4ter mit Andrusk\u00f3 getroffen haben, um ihm das Geld zu \u00fcbergeben.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tDie Richterinnen und Richter aber argumentierten, dass es auch andere Gr\u00fcnde f\u00fcr das Treffen gegeben haben kann und es keinen zwingenden Beweis f\u00fcr eine Geldentnahme durch Ko\u010dner aus seinem Bankschlie\u00dffach gab. Vor Gericht sagte Ko\u010dner aus, er sei auf die Bank gegangen, um einen Schuldschein aus seinem Fach zu nehmen. Er weigerte sich aber, auf n\u00e4here Details einzugehen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\t\u201eEnge Freunde\u201c<\/strong>

    Als Alena Zsuzsov\u00e1 verhaftet wurde, stritt Ko\u010dner jegliche enge Beziehung zu ihr ab und sagte, dass sie als Dolmetscherin f\u00fcr Italienisch f\u00fcr ihn arbeitete. Diese Aussage konnte durch keinen Beweis bekr\u00e4ftigt werden.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tAls aber Zsuzsov\u00e1 vor Gericht \u00fcber die Art ihrer Beziehung zu Ko\u010dner befragt wurde, gab sie an, mit ihm \u201eeng befreundet\u201c zu sein. Beide, Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1, sagten aus, dass sie sich 2012 kennengelernt hatten und dass der Unternehmer dann beschlossen hatte, Zsuzsov\u00e1 und ihre Tochter zu unterst\u00fctzen. Laut Anklage und den Aussagen von Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1 \u00fcberwies er monatlich ungef\u00e4hr 2.000 Euro auf das Konto von Zsuzsov\u00e1s Tochter. Mit dem Geld wurde ein Luxusauto gekauft. Er bezahlte auch f\u00fcr teure Reisen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tZus\u00e4tzlich zu diesem regelm\u00e4\u00dfigen \u201eTaschengeld\u201c fand die Polizei bei der Hausdurchsuchung in Alena Zsuszov\u00e1s Wohnung 23.000 Euro in bar. Sie gab zu, das Geld von Ko\u010dner erhalten zu haben. \u201eEs ist ziemlich klar, dass Alena Zsuzsov\u00e1 Marian Ko\u010dner bedingungslos verehrt\u201c, gab T\u00f3th vor Gericht zu Protokoll. Nach seiner Aussage hat Ko\u010dner Zsuzsov\u00e1 f\u00fcr Sextortion-Zwecke, also zur Erpressung einflussreicher M\u00e4nner mit kompromittierendem Material, benutzt. Diese Aussage wurde durch eine Reihe von Nachrichten bekr\u00e4ftigt, die Zsuzsov\u00e1 mit einigen hochrangigen Politikern und Staatsanw\u00e4lten ausgetauscht hatte.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tObwohl der engste Kreis um Ko\u010dner, einschlie\u00dflich T\u00f3th, Zsuzsov\u00e1 bis zu ihrer Verhaftung im Zusammenhang mit dem Mord nicht kannte, hatte Ko\u010dner den Beweisen zufolge in den Monaten vor ihrer beider Verhaftung Tausende von Nachrichten mit ihr ausgetauscht. Ko\u010dner erkl\u00e4rte das vor Gericht damit, dass Zsuzsov\u00e1 ihm dabei geholfen habe, Unterschriften f\u00fcr seine neue politische Partei zu sammeln und dass dies das Thema ihrer Korrespondenz gewesen sei. Aber w\u00e4hrend ihre Nachrichten \u00fcber die Unterschriftensammlung transparent und logisch nachvollziehbar waren, erkl\u00e4rte Ko\u010dners Aussage nicht, warum einige Nachrichten codiert waren. Die Anklage folgerte daraus, dass es in diesen Nachrichten um die Mordplanung ging. Im Urteil aber erkl\u00e4rte Richterin Sabov\u00e1: \u201eDie Nachrichten stehen nicht explizit im Zusammenhang mit dem Mord, sie enthalten nur einige Symbole.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tMotiv und Gelegenheit<\/strong>

    Die Staatsanwaltschaft und die Anw\u00e4lte der Familien der Opfer sind \u00fcberzeugt, dass dem Gericht ein vielschichtiges Netz aus stichhaltigen Beweisen vorgelegt wurde, die eindeutig darauf hinweisen, dass Zsuzsov\u00e1 und Ko\u010dner den Mord an Kuciak in Auftrag gegeben hatten. \u201eIch bin \u00fcberzeugt, dass die Anklage ein sicheres, unbestreitbares und logisches Gef\u00fcge aus indirekten Beweisen vorgelegt hat, das ausgereicht h\u00e4tte, die Angeklagten zu \u00fcberf\u00fchren\u201c, erkl\u00e4rte Daniel Lip\u0161ic, der Anwalt der Familie Kuciak, nach dem Urteil.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tZentral in diesem Gef\u00fcge aus Beweisen ist f\u00fcr die Anklage Ko\u010dners eindeutiges Motiv, Kuciak zu beseitigen. \u201eJ\u00e1n stellte eine Gefahr sowohl f\u00fcr seine [Ko\u010dners] Straflosigkeit als auch f\u00fcr sein Unternehmen und Eigentum dar\u201c, sagte Marek Vagovi\u010d, Kuciaks Vorgesetzter beim Nachrichtenportal Aktuality.sk<\/a>, im Februar vor Gericht aus. \u201eIch komme auf ca. 100 Millionen Euro, die J\u00e1n Kuciak bei [m\u00f6glicherweise betr\u00fcgerischen] Gesch\u00e4ften Ko\u010dners aufgedeckt und \u00fcber die er geschrieben hat.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tIm Sommer 2017 kam es bei einer Pressekonferenz zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Ko\u010dner und J\u00e1n Kuciak, nachdem der Journalist ihn mit Fragen \u00fcber seine dubiosen Immobiliengesch\u00e4fte im Skiort Donovaly konfrontiert hatte. Im September 2017 bedrohte Ko\u010dner den Journalisten am Telefon. Das Gespr\u00e4ch wurde sp\u00e4ter auf Aktuality.sk ver\u00f6ffentlicht und stellt die Argumentation des Gerichts infrage, das der Meinung ist, Ko\u010dners Hass auf Journalistinnen und Journalisten k\u00f6nne nicht als Straftat betrachtet werden, da es sich dabei um ein Gef\u00fchl handelt und er nie entsprechend t\u00e4tig geworden sei. Auf Dr\u00e4ngen seines Chefs und seiner Kollegenschaft hat Kuciak die Drohung bei der Generalstaatsanwaltschaft und der slowakischen Polizei angezeigt, die zust\u00e4ndigen Beh\u00f6rden verfolgten aber die Beschwerde nicht weiter und befragten Ko\u010dner nicht einmal dazu.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tDer slowakische Unternehmer Marian Ko\u010dner wartet nach seinem Freispruch darauf, aus dem Gericht eskortiert zu werden. Der Prozess fand in der Polizeiakademie in Pezinok (Slowakei) statt. Foto: \u00a9 Radovan Stoklasa \/ Reuters \/ picturedesk.com<\/p>\t<\/figcaption>\n<\/figure>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\t\u201eDas Gericht ist \u00fcberzeugt, dass der Journalist J\u00e1n Kuciak dem Angeklagten Ko\u010dner Kopfzerbrechen bereitete, besonders zu dem Zeitpunkt, als Letzterer in die Politik einsteigen wollte\u201c, sagt Richterin Sabov\u00e1 in ihrer Urteilsverk\u00fcndung. \u201eDie Beweise best\u00e4tigen, dass Journalisten Ko\u010dner irritierten … [aber] wir k\u00f6nnen niemanden nur aufgrund eines Motivs verurteilen.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tNeue Fragen, alte Probleme<\/strong>

    Nach den Freispr\u00fcchen und dem Prozess bleiben viele Fragen unbeantwortet und die Unzufriedenheit in der Gesellschaft nimmt zu. Wenn Ko\u010dner und Zsuzsov\u00e1 unschuldig sind, wie es das Urteil nahelegt, wer hat dann den Mord an Kuciak in Auftrag gegeben? Und wer au\u00dfer Ko\u010dner hatte ein derart starkes Motiv, Kuciaks Tod zu wollen? Warum hat Ko\u010dner Kuciak direkt gedroht, wenn er ihm nichts antun wollte?<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tUnmittelbar nach dem Urteil ver\u00f6ffentlichte Dennik N Informationen aus anonymer Quelle, wonach die drei Mitglieder des Senats sich \u00fcber das Urteil nicht einig waren. (Der urspr\u00fcnglich geplante Termin f\u00fcr den Urteilsspruch betreffend Ko\u010dner, Zsuzsov\u00e1 und Szab\u00f3 war der 5. August, wurde aber pl\u00f6tzlich einen Tag vor der Verhandlung auf den 3. September verschoben.) Nach Tagen der Medienspekulationen \u00fcber die Stimmung im Senat und dar\u00fcber, ob es am Sondergericht \u00fcberhaupt Einigkeit gibt, ver\u00f6ffentlichte Richterin Sabov\u00e1, die Vorsitzende des Senats, eine Stellungnahme, in der sie alle Berichte \u00fcber Uneinigkeit bez\u00fcglich des Urteils dementierte.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\t\u201eIch glaube nicht, dass es hier fragw\u00fcrdige Motive gegeben hat oder unrechtm\u00e4\u00dfige Druckaus\u00fcbung oder Korruption im Gericht\u201c, so Grigorij Mese\u017enikov, politischer Analyst am Institut f\u00fcr \u00d6ffentliche Angelegenheiten in Bratislava, gegen\u00fcber BIRN. \u201eIch denke viel eher, dass sie [bei der Frage nach Schuld oder Unschuld] einfach streng nach ihren Regeln entschieden haben.\u201c Er f\u00fcgt hinzu, dass das Urteil keine sch\u00e4ndliche Absicht darstellt, sondern vielmehr auf ein schwerwiegendes, symptomatisches Problem im slowakischen Rechtssystem hinweist: \u201eDas Beharren auf irgendwelchen starren internen Regeln war hier wichtiger, als Gerechtigkeit walten zu lassen.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tDas \u00fcberraschende Urteil hat nicht gerade dazu beigetragen, das \u00f6ffentliche Vertrauen in das Rechtssystem des Landes zu f\u00f6rdern \u2013 und das zu einer Zeit, in der das Vertrauen in das System nach einer Reihe von Skandalen einen Tiefststand erreicht hat. \u201eDas sind F\u00e4lle, bei denen sich die Macht der Justiz, die Macht der Gerichte offenbaren sollte\u201c, meinte Zlatica Ku\u0161n\u00edrov\u00e1, die Mutter von Kuciaks ermordeter Verlobten Martina, nach dem Urteil. \u201eIch finde, das war sehr ungerecht. Es war unfair gegen\u00fcber uns, gegen\u00fcber den Leuten, die auf die Stra\u00dfe gingen, gegen\u00fcber der anst\u00e4ndigen Gesellschaft und gegen\u00fcber der Rechtsstaatlichkeit.\u201d<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tIm M\u00e4rz leiteten die slowakischen Beh\u00f6rden weitreichende Ermittlungen zu Korruption an den Gerichten<\/a> in Zusammenhang mit Ko\u010dner ein. Die Polizei nahm 13 Richterinnen und Richter fest, darunter die ehemalige Justizstaatssekret\u00e4rin Monika Jankovsk\u00e1, die f\u00fcr die SMER-SD-Partei kandidiert hatte. Und im September verhaftete die Polizei in Zusammenhang mit einem anderen Korruptionsfall weitere drei Richterinnen und Richter in \u017dilina.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tDer politische Analyst Mese\u017enikov ist vom Symbolcharakter des Falls Kuciak und von seiner enormen Bedeutung f\u00fcr die Slowakei \u00fcberzeugt. So gesehen hat das Land eine Riesenchance verstreichen lassen. \u201eDas tr\u00e4gt definitiv nicht dazu bei, die Glaubw\u00fcrdigkeit des slowakischen Rechtssystems zu untermauern\u201c, so Mese\u017enikov in einem Interview mit BIRN. \u201eIch finde, der Fall war ein Justizfehler … und er hat einen gro\u00dfen Einfluss auf das \u00f6ffentliche Vertrauen, selbst wenn es ein Einzelfall war.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tOriginal auf Englisch. Erstmals publiziert am 16 September 2020 auf\u00a0Reportingdemocracy.org<\/a>, einer journalistischen Plattform des Balkan Investigative Reporting Network.<\/em>
    Aus dem Englischen von\u00a0
    Mandana Taban<\/a>.<\/em>

    Dieser Text ist urheberrechtlich gesch\u00fctzt: \u00a9 Miroslava German \u0160irotn\u00edkov\u00e1. Bei Interesse an Wiederver\u00f6ffentlichung bitten wir um Kontaktaufnahme mit der\u00a0
    Redaktion<\/a>.
    Urheberrechtliche Angaben zu Bildern, Grafiken und Videos sind direkt bei den Abbildungen vermerkt. Titelbild: Marian Ko\u010dner (R) und Alena Zsuzsov\u00e1 (L) wurden f\u00fcr nicht schuldig befunden, den Mord an dem investigativen Journalisten J\u00e1n Kuciak (M) geplant und bezahlt zu haben. Illustration: \u00a9 BIRN<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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