{"id":3705,"date":"2020-06-10T00:00:00","date_gmt":"2020-06-10T00:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/erste-foundation.byinfinum.co\/langfristige-stagnation\/"},"modified":"2021-08-17T12:55:11","modified_gmt":"2021-08-17T12:55:11","slug":"langfristige-stagnation","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/langfristige-stagnation\/","title":{"rendered":"\u201eLangfristige Stagnation\u201c"},"content":{"rendered":"\n\n\t\n\t\t\t
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\n\tDie Bev\u00f6lkerung des j\u00fcngsten EU-Mitgliedslands nimmt seit Langem unabl\u00e4ssig ab \u2013 ein Trend, den bislang keine Regierung umkehren konnte.<\/strong><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tEs ist kein einfaches Unterfangen, Kroatien und die Welt davon zu \u00fcberzeugen, dass es \u00fcber die Bev\u00f6lkerungsentwicklung Positives zu berichten gibt. Aber genau das ist die Aufgabe von Ivica Bosnjak, den f\u00fcr demografische Belange zust\u00e4ndigen stellvertretenden Minister im kroatischen Ministerium f\u00fcr Demografie. Bosnjaks Aussagen zufolge hat die Abwanderung im vergangenen Jahr ihren H\u00f6chststand erreicht und die gestiegene Anzahl an Geburten im Jahr 2018 gibt Anlass zu Optimismus.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tIm Jahr 2020 werde sich der Bev\u00f6lkerungsr\u00fcckgang Kroatiens stabilisieren und fortan werde es dank des Regierungsprogramms zu einem Bev\u00f6lkerungswachstum kommen, erkl\u00e4rte Bosnjak. Niemand kann in die Zukunft schauen, aber die konkreten Daten der Vergangenheit weisen auf einen unabl\u00e4ssigen Bev\u00f6lkerungsschwund hin. Nach Angaben des Statistischen Amts der EU (Eurostat), dessen Zahlen auf Daten der Mitgliedstaaten basieren, hatte Kroatien Anfang 2019 eine Bev\u00f6lkerung von 4,07 Millionen Menschen. Das ist der niedrigste Stand seit 1957.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tBev\u00f6lkerungsver\u00e4nderung in Kroatien. Quelle: Eurostat, Kroatisches Statistikamt. Die Volksz\u00e4hlungen aus den Jahren 1971, 1981 und 1991 erfassten auch im Ausland lebende und arbeitende B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger. 2001 wurden nur Personen mit g\u00fcltiger Adresse in Kroatien gez\u00e4hlt. In den Jahren zwischen den Volksz\u00e4hlungen werden Sch\u00e4tzungen auf der Grundlage der letzten Volksz\u00e4hlung vorgenommen. Bei der Volksz\u00e4hlung des Jahres 2011 wurden nur Daten von in Kroatien ans\u00e4ssigen Personen erhoben. Infografik: \u00a9 Ewelina Karpowiak \/ Klawe Rzeczy.<\/p>\t<\/figcaption>\n<\/figure>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tKresimir Ivanda, leitender Demograf an der Universit\u00e4t Zagreb, ist der Ansicht, dass heute noch weniger Menschen im Land leben, n\u00e4mlich 3,95 Millionen. Im Jahr 1960 belief sich die Bev\u00f6lkerungszahl nach Angaben des kroatischen Statistikamts auf 4,14 Millionen Menschen. Diese Zahl stieg jedes Jahr weiter an, bis sie gem\u00e4\u00df der letzten jugoslawischen Volksz\u00e4hlung 1991 mit 4,78 Millionen ihren H\u00f6chststand erreichte. Wie im restlichen Jugoslawien ist diese Zahl darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dass auch nicht ans\u00e4ssige Gastarbeiter und ihre Familien statistisch erhoben wurden.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tAus den Untersuchungen von Damir Josipiovi\u0107<\/a> vom Institut f\u00fcr ethnische Studien in Ljubljana (Slowenien) geht hervor, dass 1989 tats\u00e4chlich 4,46 Millionen Menschen in Kroatien lebten. Nach Angaben des kroatischen Statistikamts waren es 4,51 Millionen. W\u00e4hrend des Krieges kam es zu einer Abwanderung von Serbinnen und Serben aus Kroatien und einem Zustrom von etwa 200.000 Kroatinnen und Kroaten aus Serbien und Bosnien und Herzegowina. Seither ist die Bev\u00f6lkerung Kroatiens aufgrund der niedrigen Geburtenziffer und der alternden Bev\u00f6lkerung r\u00fcckl\u00e4ufig. Kroatische Frauen bekommen durchschnittlich 1,44 Kinder, was nicht nur unter dem f\u00fcr die Reproduktion der Bev\u00f6lkerung eines Landes erforderlichen Niveau von 2,1 liegt, sondern auch den zweitniedrigsten Wert aller sieben L\u00e4nder des ehemaligen Jugoslawiens darstellt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tKroatien \u2013 Demografische Kennzahlen. Infografik: \u00a9 Ewelina Karpowiak \/ Klawe Rzeczy<\/p>\t<\/figcaption>\n<\/figure>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tIm Jahr 2018 wurden in Kroatien knapp 37.000 Babys geboren, beinah 400 mehr als 2017 \u2013 dieser Anstieg ist jedoch kaum gro\u00df genug, als dass man von einem Aufw\u00e4rtstrend sprechen k\u00f6nnte, so Bosnjak. Zudem war 2017 das geburtenschw\u00e4chste Jahr seit 1960. Damals kamen in der Republik 76.156 Babys zur Welt. Selbst 1992, sprich in einem Jahr, das dem schlimmsten Kriegsjahr in Kroatien folgte, wurden 46.970 Geburten verzeichnet, wobei die meisten Geburten in den damaligen abtr\u00fcnnigen serbischen Regionen vermutlich nicht in die Statistiken einflossen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tVerschiedene kroatische Regierungen haben versucht, das demografische Problem in den Griff zu bekommen, bislang jedoch ohne Erfolg. Im Jahr 2017 wurde zur Koordinierung der Ma\u00dfnahmen auf staatlicher Ebene ein \u201eRat f\u00fcr den Bev\u00f6lkerungsaufschwung\u201c gegr\u00fcndet. Eine neue Strategie zur Eind\u00e4mmung und Umkehr des kroatischen Bev\u00f6lkerungsr\u00fcckgangs ist in Vorbereitung und soll die nationale Bev\u00f6lkerungspolitik aus dem Jahr 2006 abl\u00f6sen. Bosnjak zufolge w\u00fcrden gro\u00dfe Summen in alle nur erdenklichen Bereiche investiert, von Kinderg\u00e4rten bis hin zur Landwirtschaft, insbesondere in Gebieten, die sich \u2013 wie der Osten des Landes \u2013 in den letzten 25 Jahren entv\u00f6lkert haben.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tEUROPE’S FUTURES<\/h2>\n\t
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\n\tEuropa erlebt seine dramatischste und herausforderndste Zeit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg. Das europ\u00e4ische Projekt steht auf dem Spiel und die liberale Demokratie wird sowohl von innen als auch von au\u00dfen gefordert. Von allen Seiten der staatlichen und nicht-staatlichen Akteure ist es dringend erforderlich, sich mit den brennenden Problemen zu befassen und das, was durch das politische Friedensprojekt sorgf\u00e4ltig erreicht wurde, zu bekr\u00e4ftigen.

Zwischen 2018 und 2021 engagieren sich jedes Jahr sechs bis acht f\u00fchrende europ\u00e4ische Expertinnen und Experten als\u00a0Europe\u2019s Futures<\/a>\u00a0Fellows. Sie schaffen damit eine einzigartige eine Plattform der Ideen, um grundlegende Ma\u00dfnahmen zu pr\u00e4sentieren, deren Ziel es ist, die Vision und Realit\u00e4t Europas zu st\u00e4rken und voranzutreiben. Europe\u2019s Futures basiert auf eingehenden Untersuchungen, konkreten politischen Vorschl\u00e4gen und dem Austausch mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, dem \u00f6ffentlichen Diskurs und Medien.<\/p>\n\t<\/div>\n<\/div>\n\t<\/div>\n\n<\/div>\n\n\n\n

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\n\tW\u00e4hrend Geburten und Sterbef\u00e4lle genau erfasst werden k\u00f6nnen, ist es weitaus schwieriger, valide Daten zur Abwanderung zu erheben.

Im Jahr 2018 ver\u00f6ffentlichte die Kroatische Nationalbank eine bahnbrechende
Studie<\/a>, in der untersucht wurde, wie viele Kroatinnen und Kroaten ins Ausland gegangen sind, wobei nicht die Daten aus Kroatien, sondern Statistiken wie Sozialversicherungsnummern aus zehn Kernl\u00e4ndern der EU herangezogen wurden. Demnach sind zwischen 2013, als Kroatien der EU beitrat, und 2016 etwa 230.000 Menschen in diese L\u00e4nder emigriert. Man geht davon aus, dass relativ wenige in andere Staaten ausgewandert sind.

Sowohl Ivanda als auch Bosnjak stimmten dieser groben Sch\u00e4tzung zu, obwohl sich die Geister dar\u00fcber scheiden, wie viele Kroatinnen und Kroaten, die in den Statistiken anderer L\u00e4nder aufscheinen, eigentlich aus Bosnien stammen, da bosnische Kroatinnen und Kroaten einen kroatischen Pass besitzen k\u00f6nnen. Es wird angenommen, dass etwa 20 Prozent der im Ausland lebenden Kroatinnen und Kroaten aus Bosnien stammen.

Die Studie der Kroatischen Nationalbank ergab, dass sich 71 Prozent der Personen, die emigriert sind, in Deutschland, acht Prozent in \u00d6sterreich und sieben Prozent in Irland niedergelassen haben. Diejenigen, die seit dem EU-Beitritt Kroatiens ihren Wohnsitz dauerhaft ins Ausland verlegt haben, machen f\u00fcnf Prozent der kroatischen Bev\u00f6lkerung aus. Ein gro\u00dfer Teil von ihnen ist jung und im geb\u00e4rf\u00e4higen und erwerbsf\u00e4higen Alter.<\/p>\t<\/div>\n\n<\/div>\n\n<\/div>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tZunehmend verlassen auch ganze Familien das Land. In Kroatien gibt keine nennenswerte Einwanderung. Von den etwa 10.000 Personen, die sich j\u00e4hrlich hier niederlassen, sind die meisten Kroatinnen und Kroaten, die im Ausland gearbeitet haben und jetzt in Ruhestand gehen, sowie eine kleine Anzahl bosnischer Kroatinnen und Kroaten.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie Regierung hofft, dass Ma\u00dfnahmen wie die Zahlung von Pensionsbeitr\u00e4gen f\u00fcr Frauen im Mutterschaftsurlaub dazu beitragen werden, die Geburtenziffer in den n\u00e4chsten Jahren wieder auf 1,6 zu steigern. Ein gro\u00dfes Problem ist jedoch die Art der Besch\u00e4ftigung von Frauen. In Skandinavien, wo die Geburtenraten h\u00f6her sind, verf\u00fcgen Frauen in der Regel \u00fcber gute Arbeitspl\u00e4tze im Gesundheits- und Bildungswesen. In Kroatien sind jedoch Hunderttausende von Frauen in schlecht bezahlten und unsicheren Jobs im Einzelhandel t\u00e4tig, so Ivanda.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tNach einer Babypause ist die Wahrscheinlichkeit gro\u00df, dass es den Arbeitsplatz bei ihrer R\u00fcckkehr nicht mehr gibt, weshalb viele Frauen, vor allem nach dem ersten Kind, zuhause bleiben. Auch andere L\u00e4nder der Region h\u00e4tten \u00e4hnliche demografische Probleme wie Kroatien, erkl\u00e4rte Ivanda. \u201eDas ist ein neues Ph\u00e4nomen, und nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so hohe Abwanderungsraten und so anhaltend niedrige Geburtenraten.\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\t“Das ist ein neues Ph\u00e4nomen, und nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so hohe Abwanderungsraten und so anhaltend niedrige Geburtenraten.”<\/p>

\n\t\u2014 Kresimir Ivanda, Demograf an der Zagreb Universit\u00e4t<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tIn der Vergangenheit wurden gr\u00f6\u00dfere Abwanderungswellen allerdings durch hohe Geburtenraten ausgeglichen. In Kroatien fiel die Kinderzahl bereits 1968 unter die Reproduktionsrate. In der Zeit danach zog Kroatien jedoch als eine der reicheren Regionen Jugoslawiens Zuwanderer aus dem Rest des Landes an. Die demografische Krise und die Abwanderung haben zu einem Arbeitskr\u00e4ftemangel in der saisonalen Tourismusindustrie und im Baugewerbe gef\u00fchrt. 2019 verdoppelte die Regierung die Zahl der Arbeitsgenehmigungen f\u00fcr ausl\u00e4ndische Arbeitskr\u00e4fte auf 63.900 gegen\u00fcber 39.000 im Jahr 2018.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tIn der Vergangenheit wurden viele dieser Arbeitspl\u00e4tze mit Arbeitskr\u00e4ften aus anderen Teilen des (nicht zur EU geh\u00f6renden) ehemaligen Jugoslawiens besetzt. Jetzt, da Staaten wie Deutschland ihre Arbeitsm\u00e4rkte f\u00fcr diese L\u00e4nder ge\u00f6ffnet haben, gehen die Menschen dorthin, wo sie gut bezahlte Vollzeitarbeitspl\u00e4tze vorfinden anstatt schlecht bezahlter Saisonarbeitspl\u00e4tze in Kroatien. Auf l\u00e4ngere Sicht wird Kroatien, selbst wenn ein guter Teil der Auswanderer zur\u00fcckkehrt, immer noch auf Zuwanderung angewiesen sein, wenn der Bev\u00f6lkerungsr\u00fcckgang umgekehrt werden soll. Prognosen der UNO zufolge wird Kroatiens Bev\u00f6lkerung bis 2050 auf 3,46 Millionen Menschen sinken.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tGr\u00f6\u00dfte demografische Verlierer. Prognostizierte Bev\u00f6lkerungsver\u00e4nderung in den L\u00e4ndern Mittel- und S\u00fcdosteuropas (1989-2050). Quelle: Vereinte Nationen, Weltbank, Statistikamt Kosovo. Infografik: \u00a9 Ewelina Karpowiak \/ Klawe Rzeczy<\/p>\t<\/figcaption>\n<\/figure>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tLaut Bosnjak w\u00fcrde die Regierung Ma\u00dfnahmen ausarbeiten, die vorsehen, Mitglieder der kroatischen Diaspora und Personen aus L\u00e4ndern, deren B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger bereits als ethnische Minderheiten in Kroatien leben, in leerstehenden H\u00e4usern in entv\u00f6lkerten Gegenden anzusiedeln. Als Paradebeispiel nannte er die Ukraine. Warum ein armer Ukrainer sich in einem Gebiet niederlassen sollte, das von einem auswandernden Einheimischen als nicht lebenswert erachtet wird, anstatt in das reichere Polen oder Deutschland zu ziehen, ist eine andere Frage. Dazu kommt, dass Kroatiens gr\u00f6\u00dfte Minderheit zum allergr\u00f6\u00dften Teil serbischer Herkunft ist. Dass diejenigen, die nach dem Krieg weggegangen sind, oder ihre Nachkommen sich angesichts der geplanten Anreize zur R\u00fcckkehr entschlie\u00dfen k\u00f6nnten, hielt Bosnjak f\u00fcr unwahrscheinlich.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tMehr Besch\u00e4ftigungsm\u00f6glichkeiten und vor allem die hohe Lebensqualit\u00e4t in Kroatien w\u00fcrden laut Bosnjak jene, die bereits im Ausland sind, zur R\u00fcckkehr bewegen. Ivanda hielt jedoch fest, dass viele junge Menschen ins Ausland gehen, insbesondere aus strukturschwachen Gebieten, weil sie kein Vertrauen in die Zukunft haben und der Ansicht sind, dass gute Verbindungen und etwas Gl\u00fcck f\u00fcr ihre Zukunft wichtiger sind als F\u00e4higkeiten und Wissen. Er selbst blickt nicht so optimistisch in die Zukunft. In demografischer Hinsicht steuere Kroatien nicht \u201eauf einen gro\u00dfen Zusammenbruch oder eine Krise\u201c zu, sondern auf eine \u201elangfristige Stagnation\u201c.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\t Der Artikel gibt die Meinung des Autors wieder und repr\u00e4sentiert nicht den Standpunkt von BIRN oder der ERSTE Stiftung.<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tOriginal auf Englisch. Erstmals publiziert am 31. Oktober 2019 auf Reportingdemocracy.org <\/a>, einer journalistischen Plattform des Balkan Investigative Reporting Network. Der vorliegende Text ist im Rahmen des Europe\u2019s Futures<\/a> Projekts entstanden.
Aus dem Englischen von
Barbara Maya<\/a>.<\/em>

Dieser Text ist urheberrechtlich gesch\u00fctzt: \u00a9 Tim Judah. Bei Interesse an Wiederver\u00f6ffentlichung bitten wir um Kontaktaufnahme mit der
Redaktion<\/a>.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern, Grafiken und Videos sind direkt bei den Abbildungen vermerkt. Titelbild: Illustration \u00a9 Ewelina Karpowiak \/ Klawe Rzeczy<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Kroatien ist mit einem anhaltenden Bev\u00f6lkerungsr\u00fcckgang konfrontiert.<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":2203,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[360,436],"tags":[270,429,452,224,263,449,126],"formats":[],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3705"}],"collection":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=3705"}],"version-history":[{"count":4,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3705\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":5028,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3705\/revisions\/5028"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2203"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=3705"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=3705"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=3705"},{"taxonomy":"format","embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/formats?post=3705"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}