{"id":3681,"date":"2020-01-14T00:00:00","date_gmt":"2020-01-14T00:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/erste-foundation.byinfinum.co\/europa-durch-die-nationale-brille\/"},"modified":"2021-07-01T05:14:38","modified_gmt":"2021-07-01T05:14:38","slug":"europa-durch-die-nationale-brille","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/europa-durch-die-nationale-brille\/","title":{"rendered":"Europa durch die “nationale Brille”"},"content":{"rendered":"\n\n\t\n\t\t\t
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\n\tWie umgehen mit Nationalismen, Isolationsbestrebungen und globalen Herausforderungen? Dar\u00fcber diskutierten bei Europa im Diskurs<\/em> im Burgtheater hochkar\u00e4tige G\u00e4ste.<\/strong><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tWas eint die Europ\u00e4er, was trennt sie, und wohin geht dieser Kontinent in Zeiten des wiedererstarkenden Nationalismus?” Diese Fragen waren am 10. November 2019 Ausgangspunkte einer Diskussion der Reihe Europa im Diskurs<\/em> im Burgtheater. Dass Europa die Summe seiner Menschen, Blickpunkte und historischen Ereignisse ist, darin waren sich die G\u00e4ste einig, die das Institut f\u00fcr die Wissenschaften vom Menschen (IWM) und die ERSTE Stiftung zu der gemeinsam mit dem STANDARD und dem Burgtheater ausgerichteten Diskussion geladen hatten.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\t“Europa im Diskurs” im Burgtheater: “Europ\u00e4ische Nation vs. Europa der Nationen?” mit Ivan Krastev, Ruth Wodak, Ivan Vejvoda, Constanze Itzel, Jacques Rupnik. Foto: \u00a9 Robert Newald \/ DER STANDARD<\/p>\t<\/figcaption>\n<\/figure>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDer Zeitpunkt h\u00e4tte passender nicht sein k\u00f6nnen: Gleich zwei f\u00fcr die Identit\u00e4t Europas zentrale Ereignisse haben aktuell besondere Pr\u00e4senz: die Novemberpogrome des Jahres 1938, Auftakt zu einem der dunkelsten Kapitel der europ\u00e4ischen Geschichte; und der Fall der Berliner Mauer sowie der Zusammenbruch des Kommunismus in Europa im Jahr 1989, als ganz Europa von Aufbruchsstimmung und europ\u00e4ischer Einigung getragen war.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDas Jahr 1989<\/strong>

Aber nicht nur der \u00d6ffnungsgedanke, auch Nationalismen seien ein wichtiger Teil des Sieges \u00fcber den Kommunismus im Jahr 1989 gewesen, betonte Ivan Krastev, Politologe und IWM Permanent Fellow. Danach habe aber das Narrativ vorgeherrscht, dass 1989 ein geeintes Europa hervorgebracht habe, Nationalismus als Gef\u00fchl w\u00e4re in den Neunzigerjahren nur unter der Oberfl\u00e4che vorhanden gewesen. Dem widersprach die Sprachwissenschafterin Ruth Wodak und verwies auf die Waldheim-Aff\u00e4re und den Aufstieg des Rechtspopulisten J\u00f6rg Haider in \u00d6sterreich.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDer historische Blick auf Europa w\u00fcrde bis heute durch die “nationale Brille” erfolgen, erl\u00e4uterte Constanze Itzel, Leiterin des Hauses der europ\u00e4ischen Geschichte in Br\u00fcssel. Dabei w\u00fcrde der Nationalstaat meist in Gegensatz zu Europa gesetzt \u2013 eine Abgrenzung, die politisch von rechtspopulistischen Parteien nach wie vor sehr erfolgreich instrumentalisiert w\u00fcrde. Nostalgie und Sehnsucht nach der guten alten Zeit spielten hier in Zeiten von zunehmender Unsicherheit eine zentrale Rolle. Das Gef\u00fchl, bewahren zu m\u00fcssen, um das Erreichte nicht zu verlieren, sei in Europa derzeit massiv.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tWendepunkt Fl\u00fcchtlingskrise<\/strong>

Aktuell k\u00f6nne man das vor allem am Jahr 2015 festmachen, dem Jahr der sogenannten Fl\u00fcchtlingskrise in Europa. F\u00fcr Ruth Wodak ein zentraler Wendepunkt: “Neue Mauern entstanden, die Festung Europas war aktuell wie nie.” Vor vier Jahren habe sich damit abermals gezeigt, dass Nationalstaaten stark religi\u00f6s gepr\u00e4gt seien. In den L\u00e4ndern Osteuropas, etwa in Polen, h\u00e4tte man zwar Migranten aus der Ukraine gerne aufgenommen, die Zuwanderung von Muslimen allerdings abgelehnt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDer franz\u00f6sische Politikwissenschafter und Historiker Jacques Rupnik betonte, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Politik die ge\u00e4nderten geopolitischen Vorzeichen akzeptieren m\u00fcsste: “Wenn das transatlantische Verh\u00e4ltnis nicht mehr funktioniert, muss man sich eben selbst um die Sicherheit Europas k\u00fcmmern: Wer nationale gegen europ\u00e4ische Interessen ausspielt, hat nichts verstanden”, so Rupnik.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tRupnik wie Itzel betonten auch die Wichtigkeit von positiven Visionen f\u00fcr Europa im Westen wie im Osten. Zu sehen, dass das europ\u00e4ische Projekt Einzigartiges wie Stabilit\u00e4t, Demokratie und Freiheit hervorgebracht habe, k\u00f6nne man nicht oft genug erw\u00e4hnen. Das Gro\u00dfartige am europ\u00e4ischen Projekt sei, so Rupnik, dass bereits viele verschiedene “europ\u00e4ische Tr\u00e4ume” innerhalb Europas verwirklicht wurden.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDem aktuell vorherrschenden Gef\u00fchl der Angst vor der Zukunft m\u00fcsse aber auch mit einem gemeinsamen Fokus auf den Bau eines sozialen Europas begegnet werden, betonte Ruth Wodak: “Transnationale Solidarit\u00e4t muss m\u00f6glich sein, sonst bleibt die Krise”.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tErstmals publiziert am 10. November 2019 auf derStandard.at<\/a>.<\/em>

Dieser Text ist urheberrechtlich gesch\u00fctzt. \u00a9 Manuela Honsig-Erlenburg \/ DER STANDARD. Bei Interesse an Wiederver\u00f6ffentlichung bitten wir um Kontaktaufnahme mit der
Redaktion<\/a>.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern, Grafiken und Videos sind direkt bei den Abbildungen vermerkt. Titelbild: Kunstwerk von Banksy in Dover. Foto: \u00a9 Teun Voeten \/ Reporters \/ picturedesk.com<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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Europa im Diskurs<\/h1>
Europ\u00e4ische Nation vs. Europa der Nationen?
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Sonntag, 10. November 2019, 11 Uhr, Burgtheater Wien

Was hat die Nation zu einem Erfolgsmodell gemacht? Wie umgehen mit dem Wiedererstarken von Nationalismus und Isolationsbestrebungen? Und welche imperialen Verm\u00e4chtnisse spielen in der aktuellen Identit\u00e4tssuche in Ost- und West-Europa eine Rolle? Dar\u00fcber diskutiert Ivan Vejvoda mit seinen G\u00e4sten.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t
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\n\tEs diskutierten:

Constanze Itzel<\/strong>
Museumsdirektorin, Haus der Europ\u00e4ischen Geschichte, Br\u00fcssel
Ivan Krastev<\/strong>
Politologe und IWM Permanent Fellow
Jacques Rupnik<\/strong>
Politikwissenschaftler und Historiker
Ruth Wodak<\/strong>
Sprachwissenschaftlerin, Lancaster University und Universit\u00e4t Wien
Moderation: Ivan Vejvoda<\/strong>
Politologe und Leiter des Projekts
Europe’s Futures<\/a>

“Europa im Diskurs” ist eine Kooperation des
Instituts f\u00fcr die Wissenschaften vom Menschen<\/a> (IWM), der ERSTE Stiftung, des Burgtheaters<\/a> und des DER STANDARD<\/a>.<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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