{"id":3663,"date":"2019-11-05T00:00:00","date_gmt":"2019-11-05T00:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/erste-foundation.byinfinum.co\/die-schule-der-zivilgesellschaft\/"},"modified":"2022-03-30T15:58:01","modified_gmt":"2022-03-30T15:58:01","slug":"die-schule-der-zivilgesellschaft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/die-schule-der-zivilgesellschaft\/","title":{"rendered":"Die Schule der Zivilgesellschaft"},"content":{"rendered":"\n\n\t\n\t\t\t
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\n\tWie geht es mit dem Wohlstand weiter und der Gerechtigkeit? Und was bedeuten diese Begriffe eigentlich im 21. Jahrhundert?<\/strong><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tWir wagen nichts mehr. Es hei\u00dft, es mangle uns heute an k\u00fchnen Entw\u00fcrfen, wie wir leben wollen. Da ist was dran – wenngleich man erst einmal fragen muss: Was genau? K\u00fchnheit klingt verwegen, nach vorne st\u00fcrmend, leidenschaftlich. Die alten Helden von fr\u00fcher waren so, wenngleich das selten zu Gutem f\u00fchrte – seit Troja, so hat es uns schon Homer erz\u00e4hlt, blieben sie auf dem Schlachtfeld liegen, ge\u00e4ndert hat es wenig. Visionen vielleicht? Utopien? Das sind die Helden der Theorie, und sie scheitern ganz praktisch und an denen, f\u00fcr die sie vermeintlich gemacht wurden. Wenn die das nicht einsehen, dann zwingt man sie eben – das ist bis heute die schlechte Praxis einer besseren Welt, die nur auf dem Papier existiert. Welche K\u00fchnheit ist es, die zwischen dem Tollk\u00fchnen – dem Entr\u00fcckten und Unvern\u00fcnftigen – liegt, und der Mutlosigkeit, ihrem trostlosen Gegen\u00fcber?<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tWelche K\u00fchnheit braucht k\u00fchlen Mut, pragmatische Vernunft, die zu einer besseren Zukunft f\u00fcr alle f\u00fchrt, niemanden drau\u00dfen l\u00e4sst und allen gerecht wird. Wie k\u00fchn muss man sein, damit das Wirklichkeit wird? Was wahre K\u00fchnheit heute ist, kann man an den Reaktionen auf den folgenden Satz erkennen: Die Welt wird immer besser.<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tMit kaum etwas kann man gebildete, westliche Wohlstandsb\u00fcrger mehr aus der Fassung bringen als mit dieser n\u00fcchternen Feststellung: \u201eDie Welt wird immer besser.\u201c Das klingt in Zeiten der routiniert schlechten Nachrichten im besten Fall relativierend und verharmlosend. Immer mehr erscheint es aber gleichsam als L\u00fcge, als Blasphemie gegen den subjektiven, gef\u00fchlten Zustand der Welt. Die Mutter aller Fake-News. Es ist die Realit\u00e4t, die uns am meisten emp\u00f6rt. K\u00fchnheit ist, wenn man es wiederholt: Die Welt wird immer besser. Lebt damit. H\u00f6rt auf zu klagen. Und macht was draus.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tEs ist die Realit\u00e4t, die uns am meisten emp\u00f6rt. K\u00fchnheit ist, wenn man es wiederholt: Die Welt wird immer besser. Lebt damit. H\u00f6rt auf zu klagen. Und macht was draus.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDer k\u00fchnste denkbare Entwurf f\u00fcr das 21. Jahrhundert ist, das ernst zu nehmen und loszulegen. Es braucht viel Mut dazu, denn die Arbeit ist schwer, vielleicht noch viel schwerer als jene, die in den vergangenen zwei, drei Jahrhunderten getan wurde und die einen Gro\u00dfteil der Menschen in Europa dem materiellen Elend und der Hoffnungslosigkeit ihres Schicksals entriss. Schwer, weil wir uns auf hohem Niveau ver\u00e4ndern m\u00fcssen, nicht mehr aus bitterer Not. Der Antrieb daf\u00fcr kann nur aus uns selbst kommen. Die K\u00fchnheit l\u00e4sst sich nicht an andere, an Helden, Anf\u00fchrer und Macher, delegieren. Wir m\u00fcssen k\u00fchn genug sein, uns selbst gegen\u00fcberzutreten. Das ist nichts f\u00fcr Feiglinge. Und keineswegs zu untersch\u00e4tzen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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