{"id":3547,"date":"2018-09-20T00:00:00","date_gmt":"2018-09-20T00:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/erste-foundation.byinfinum.co\/eine-notschlafstelle-alleine-reicht-nicht\/"},"modified":"2021-07-01T06:09:02","modified_gmt":"2021-07-01T06:09:02","slug":"eine-notschlafstelle-alleine-reicht-nicht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/eine-notschlafstelle-alleine-reicht-nicht\/","title":{"rendered":"Eine Notschlafstelle alleine reicht nicht."},"content":{"rendered":"
\n\t14.827 Gefl\u00fcchtete \u00fcbernachteten von Mitte September bis Dezember 2015 am Erste Campus, ehrenamtlich betreut von MitarbeiterInnen der Erste Bank und ERSTE Stiftung. Jetzt treffen sie einander im Zuge der SHADES TOURS<\/a> wieder.<\/strong><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n \n\t1.500 kg Bananen, 20.000 Flaschen Mineralwasser und mehr als 60.000 Hygieneartikel hat man hier an Gefl\u00fcchtete ausgegeben, doch heute erinnert nichts mehr daran. B\u00fccher reihen sich R\u00fccken an R\u00fccken in den hohen Regalen. Im Erdgeschoss des Geb\u00e4udes am Erste Campus ist mittlerweile die Stiftungs-Bibliothek eingezogen, hier ist der Alltag l\u00e4ngst eingekehrt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n \n\tDie Ankommenden werden in der Notschlafstelle mit dem N\u00f6tigsten versorgt. Etwa 600.000 Gefl\u00fcchtete passierten 2015 \u00d6sterreich. Knapp 15.000 davon schliefen von September bis Dezember in der Notschlafstelle in der ERSTE Stiftung. Foto: \u00a9 Dejan Petrovi\u0107<\/p>\t<\/figcaption>\n<\/figure>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n \n\tIm Sp\u00e4tsommer und Herbst 2015 sind in kurzer Zeit sehr viele Menschen an den Wiener Bahnh\u00f6fen angekommen. Direkt neben dem Hauptbahnhof waren die R\u00e4umlichkeiten der ERSTE Stiftung noch nicht bezogen. Man musste den Rohbau im Erdgescho\u00df also nur adaptieren und eine gute Versorgung zur Verf\u00fcgung stellen. \u201eDa gab es keine Diskussion. Jedem hier war klar, dass wir das machen. Ich war \u00fcberrascht, nein, eigentlich begeistert, wie schnell wir uns als Organisation darauf eingestellt und zusammengearbeitet haben\u201c, meint Andreas Treichl, Chef der Erste Group r\u00fcckblickend. Damals haben in diesen R\u00e4umlichkeiten bis zu 240 Menschen pro Nacht Unterkunft gefunden. Zahlreiche Erste Bank- und ERSTE StiftungsmitarbeiterInnen k\u00fcmmerten sich in dieser Zeit um die Erstversorgung von knapp 15.000 am Hauptbahnhof angekommener Gefl\u00fcchteter. Sie haben Schlafm\u00f6glichkeiten bereitgestellt, Hungrige und Frierende betreut und medizinische Beratung und Versorgung erm\u00f6glicht.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n \n\t\u201eTheoretisch \u00fcber Flucht zu sprechen, das ist die eine Sache, die T\u00fcre aber aufzusperren und diese Menschen zu empfangen, ist eine ganz andere! Das ist schon ein emotionaler Moment.\u201c<\/p> \n\t\u2014 Renate Tomaschek, Objektmanagement Erste Bank \n\tDiese Lebensmittel wurden an fast 15.000 Gefl\u00fcchtete w\u00e4hrend der drei Monate ausgeteilt: \n\tBegonnen hatte alles am 5. September 2015, als die ehemalige Erste-Bank-Filiale am Europaplatz beim Westbahnhof kurzerhand f\u00fcr 70 Schutzsuchende ge\u00f6ffnet wurde. Bereits eine Woche sp\u00e4ter wurde aufgrund des wachsenden Bedarfs nach einer weiteren M\u00f6glichkeit gesucht, auch in der N\u00e4he des Hauptbahnhofs ein Quartier zu schaffen. Da boten sich die zuk\u00fcnftigen R\u00e4ume der ERSTE Stiftung an, deren Adaption damals noch in der Planungsphase war und die somit leer standen.\n\t\n\t<\/div>\t
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30.000 Teebeutel<\/strong> – Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 0,75g pro Teebeutel macht das 52,5 kg Tee, die aufgebr\u00fcht wurden. Weiters wurden 20.000 Flaschen Mineralwasser und 1.000 Liter Milch ausgegeben.
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1.500 kg Brot<\/strong> – Bei den Grundnahrungsmitteln stand Brot an erster Stelle. Gefolgt von 600kg K\u00e4se und jeweils 200kg Gurken und Tomaten, die ausgegeben wurden.
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375 kg M\u00fcsli- und Schokoriegel<\/strong> – Zucker und Zuckerhaltiges war begehrt, wohl weil es schnelle Energie bereitstellen kann. Zus\u00e4tzlich zu den 15.000 M\u00fcsli- und Schokoriegel wurden 1.500kg Bananaen verteilt, umgerechnet entspricht das ca. 13.500 St\u00fcck, und 1.000kg Zucker konsumiert.
Huhn, Fisch & Rind: Um sprachlichen Missverst\u00e4ndnissen vorzubeugen, wurden mitunter auch Bilder zur Hilfe gezogen. Foto: \u00a9 Dejan Petrovi\u0107<\/em><\/p>\n\t<\/div>\n<\/div>\n\t<\/div>\n\n<\/div>\n\n\n\n
\u201eIch h\u00e4tte ja selbst nicht geglaubt, wozu wir in der Lage waren\u201c, meint Renate Tomaschek vom Erste-Objektmanagement. Mit ihren KollegInnen Andrea Besenhofer, David Krieber, Gerhard Ruprecht (Vorstand Zweite Sparkasse<\/a>), und Svegy Duman (Fl\u00fcchtlingskoordination Erste Bank) hat sie kurzerhand die Initiative ergriffen und die damaligen Ereignisse ma\u00dfgeblich gelenkt. Innerhalb von wenigen Stunden wurden 120 Stockbetten aufgebaut, Sanit\u00e4ranlagen errichtet, die medizinische Versorgung vorbereitet und Lebensmittel, Decken und Kleidung herangekarrt. Die hunderte freiwilligen MitarbeiterInnen der Erste Bank, ERSTE Stiftung, des Arbeitersamariterbundes<\/a>, der Johanniter<\/a> und der Initiative Train of Hope<\/a> haben dann f\u00fcr alles Weitere gesorgt.
\u201eTheoretisch \u00fcber Flucht zu sprechen, das ist die eine Sache, die T\u00fcre aber aufzusperren und diese Menschen zu empfangen, ist eine ganz andere! Das ist schon ein emotionaler Moment. Da wird man pl\u00f6tzlich mit individuellen Schicksalen konfrontiert\u201c, erinnert sich Renate Tomaschek. Sie hat die T\u00fcren der Notschlafstelle t\u00e4glich um 7 Uhr abends ge\u00f6ffnet. MitarbeiterInnen des \u201eTrain of Hope\u201c haben zuvor am Hauptbahnhof jeweils 240 Armb\u00e4nder abgez\u00e4hlt, sie an die Ankommenden verteilt und diese anschlie\u00dfend zu den R\u00e4umen der ERSTE Stiftung gef\u00fchrt. Familien mit Kindern zuerst, dann alleinreisende Frauen und erst zum Schluss alleinreisende M\u00e4nner. Wichtig war es die Familien keinesfalls zu trennen. Verschiedene Nationalit\u00e4ten hingegen wurden meist separat untergebracht.<\/p>\t<\/div>\n\n<\/div>\n\n<\/div>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n