{"id":3502,"date":"2018-06-21T00:00:00","date_gmt":"2018-06-21T00:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/erste-foundation.byinfinum.co\/besondere-russische-werte\/"},"modified":"2021-08-23T14:42:55","modified_gmt":"2021-08-23T14:42:55","slug":"besondere-russische-werte","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/besondere-russische-werte\/","title":{"rendered":"Besondere russische Werte?!"},"content":{"rendered":"\n\n\t\n\t\t\t
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\n\t\u201eWir haben eben andere Werte als ihr\u201c: Egal, ob es um LGBT, h\u00e4usliche Gewalt oder auch politische Konflikte geht, in den letzten Jahren betont Russland in Streitfragen mit dem Westen immer wieder die \u201ebesonderen russischen Werte\u201c. Sie sind auch im Disput zwischen russischer Staatsmacht und Liberalen oft ein Hauptargument. Doch welche konkreten Werte sind damit gemeint? Und worin unterscheiden sie sich von \u201ewestlichen Werten\u201c?<\/strong><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDer Mythos von den \u201ebesonderen russischen Werten\u201c ist einer der gef\u00e4hrlichsten, den die Staatspropaganda den Menschen sowohl innerhalb als auch au\u00dferhalb der Landesgrenzen eingeimpft hat. In seiner Extremversion lautet er: \u201eIm Gegensatz zum Westen hat Russland Werte.\u201c Die Wirksamkeit dieses Mythos l\u00e4sst sich kaum \u00fcberbewerten. Einerseits h\u00f6rt man immer h\u00e4ufiger europ\u00e4ische Politiker sagen, man m\u00fcsse mit Russland einen Dialog \u00fcber gemeinsame Werte f\u00fchren. Dieser Dialog endet dann aber jedes Mal in der gleichen Sackgasse: \u201eWas sind eure Werte?\u201c \u201eAndere als eure.\u201c \u201eUnd welche genau?\u201c \u201eBesondere.\u201c Gleichzeitig sprechen die Russen von Werten in einem Atemzug mit Mentalit\u00e4t und anderen sinnentleerten Begriffen, die sich gut eignen, wenn man sich selbst erkl\u00e4ren will, warum etwas unn\u00fctz ist und sowieso nicht klappt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tWerte \u2013 ein ziemlich neues rhetorisches Ph\u00e4nomen<\/strong>

\u201eWerte\u201c sind in der politischen Rhetorik Russlands vergleichsweise neu. Weder f\u00fcr die Jelzin- noch f\u00fcr die fr\u00fche Putin-Zeit waren sie charakteristisch \u2013 damals sprach man vielmehr von \u201eEntwicklung\u201c, \u201eDemokratie\u201c und \u201eFreiheit\u201c.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDiese Begriffe f\u00fcgten sich in die Ideologie der Modernisierung: Es gibt f\u00fcr alle Gesellschaften den einen richtigen Entwicklungsweg, der \u00fcber liberale Demokratie und einen freien Markt f\u00fchrt. Von diesem Weg ist Russland abgekommen und nun hat es die Aufgabe, den Westen, der schon um L\u00e4ngen voraus ist, einzuholen. \u00dcber Werte diskutierten damals haupts\u00e4chlich Politologen, von denen viele daran glaubten, dass man f\u00fcr Fortschritt, Demokratie und Freiheit erst die richtigen Werte innerhalb der Bev\u00f6lkerung braucht.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tVor etwa zehn, zw\u00f6lf Jahren \u00e4nderte sich alles. Die Russen waren erm\u00fcdet von der Ideologie der nachholenden Modernisierung, derzufolge sie vom Westen lernen sollten: Der Westen kommt und erkl\u00e4rt euch, wie ihr euer Land organisieren m\u00fcsst, um richtig zu leben. Genau das war (und ist bis heute) die Rhetorik der russischen Liberalen seit Ende der 1980er Jahre. Dumm nur, dass sich Menschen nicht gerne belehren lassen, besonders wenn es zu lange geschieht und sie sich nicht einmal sicher sind, ob sie darum gebeten haben. Es entstand ein Minderwertigkeitskomplex und Russlands Eliten sahen dann im Zuge der arabischen und der Farbrevolutionen pl\u00f6tzlich, dass der Glaube an die \u00dcberlegenheit des Westens sie \u2013 unter anderem \u2013 die Macht kosten k\u00f6nnte. Genau in diesem Moment begannen die Staatsdiener, allen voran der Pr\u00e4sident, die Sprache der \u201ebesonderen Werte\u201c zu sprechen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDer Westen kommt und erkl\u00e4rt euch alles<\/strong>

Die russische Werte-Debatte der letzten zehn Jahre ist sehr einfach gestrickt. Fast alle genannten Werte lassen sich leicht in zwei Schubladen stecken. In der ersten liegen die westlichen Werte, die europ\u00e4ischen, liberalen und allgemein-menschlichen sowie ein Fehlen von Werten. In der zweiten liegen die besonderen, traditionellen, konservativen und russischen Werte, die im Gegensatz zu den anderen stehen, und au\u00dferdem das Vorhandensein von moralischen und geistlich-kirchlichen Werten. Es liegt auf der Hand, dass die beiden Schubladen nicht ohne einander existieren: Ihre Opposition gr\u00fcndet auf dem Prinzip Westen versus Russland. Spricht in Russland jemand von Werten, dann will er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit entweder sagen: \u201eWir m\u00fcssen so sein wie der Westen\u201c, oder er will sagen: \u201eWir m\u00fcssen unter uns bleiben\u201c.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tSehr viel seltener wird \u00fcber konkrete Werte diskutiert. Wenn Wladimir Putin jene Werte aufz\u00e4hlt, die f\u00fcr ihn und das Land am wichtigsten sind, f\u00e4llt die Liste symptomatisch inhaltsleer aus: Leben, Liebe, Freiheit, N\u00e4chstenliebe, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, G\u00fcte. So \u00e4hnlich antwortet ein Kind, wenn es gefragt wird: \u201eWelche Eigenschaften sind am wichtigsten, wenn man ein braver Junge sein will?\u201c<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie innere Leere der Werte-Ideologie ist im \u00dcbrigen leicht zu erkl\u00e4ren. Sie kommt daher, dass Werte-Bekenntnisse nicht darauf abzielen, Werte zu verteidigen. Sie funktionieren nur ex negativo \u2013 man braucht sie in Russland nur, um die \u201euns fremden\u201c Werte abzulehnen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tdekoder.org lesen im erstestiftung.org Magazin<\/h2>\n\t
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\n\tdekoder.org<\/a> \u00fcbersetzt unabh\u00e4ngige russische Medien ins Deutsche und verschr\u00e4nkt diese mit \u201eGnosen”, Hintergrundtexte europ\u00e4ischer Wissenschaftler. Darin werden \u201espezifisch russische” Begriffe und Gegebenheiten verst\u00e4ndlich erkl\u00e4rt. Im Juni 2016 wurde dekoder mit dem Grimme Online Award<\/a> ausgezeichnet.

Dieser Text ist Teil des Dossiers \u201eWerte-Debatten<\/a>\u201c das dekoder in der Kooperation mit der K\u00f6rber-Stiftung im Rahmen ihres Arbeitsschwerpunkts Russland in Europa<\/a> umsetzt. Das russische Original ist auf Republic erschienen und wurde von Jennie Seitz ins Deutsche \u00fcbersetzt. Es handelt sich dabei um einen gek\u00fcrzten Vortrag des Moskauer Soziologen Grigori Judin, den dieser am Hertie Innovationskolleg in Berlin gehalten hatte \u2013 im Rahmen des Projektes \u201eWertediskurs mit Russland\u201c von Dr. Evgeniya Sayko.

erstestiftung.org<\/em> teilt ausgew\u00e4hlte Artikel und \u00fcbersetzt sie ins Englische.<\/p>\n\t<\/div>\n<\/div>\n\t<\/div>\n\n<\/div>\n\n\n\n

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\n\tWerte-Bekenntnisse nur ex negativo<\/strong>

Es ist zwecklos, in den Russen nach irgendwelchen besonderen \u201ekonservativen\u201c Werten zu suchen. Gilt wom\u00f6glich in Russland eine gemeinn\u00fctzige T\u00e4tigkeit mehr als pers\u00f6nlicher Erfolg? Soziologische Umfragen sind ein nur wenig verl\u00e4ssliches Instrument, denn sie fallen der Propaganda als erstes zum Opfer. Aber selbst die bescheinigen den Russen eher einen stark ausgepr\u00e4gten Individualismus, keineswegs Konservatismus. Wie die f\u00fchrenden russischen Werte-Forscher Wladimir Magun und Maxim Rudnew zeigen, ist f\u00fcr Russland eine individualistische Orientierung charakteristisch, die mit der Zeit immer st\u00e4rker wird.

Sind die Russen wom\u00f6glich immun gegen das Hauptleiden der Neuzeit \u2013 das Schwinden von althergebrachten Beziehungen und Vertrauen? Nein. Wie aus den Erhebungen des World Value Survey hervorgeht, ist Vertrauensmangel und der hohe Grad sozialer Atomisierung nach wie vor ein zentrales Problem: 66 Prozent der Befragten geben an, dass man anderen Menschen nicht vertrauen k\u00f6nne. Von famili\u00e4ren und religi\u00f6sen Werten braucht man gar nicht erst zu reden: Zum Beispiel sind in Deutschland Kirchengemeinden um ein Vielfaches st\u00e4rker und aktiver als in Russland, und die Scheidungsrate ist deutlich geringer.<\/p>\t<\/div>\n\n<\/div>\n\n<\/div>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie Werte-Rhetorik ist leeres Gerede: Russland hat heute keine \u201ebesonderen Werte\u201c, die es sich selbst und der Welt anzubieten h\u00e4tte. Man sollte aber gleichzeitig genau hinh\u00f6ren, was hinter den hochtrabenden Worten steckt und in den Herzen der Russen tats\u00e4chlich Anklang findet. Der Begriff \u201eWerte\u201c wird in Russland verwendet, um sich selbst vom sogenannten \u201eWesten\u201c abzugrenzen, um zu zeigen, dass man \u201enicht so\u201c ist. Das Wort verspricht Freiheit \u2013 die Freiheit von ideologischer und moralischer Abh\u00e4ngigkeit, von der Rolle eines unzul\u00e4nglichen Erwachsenen, der belehrt werden muss.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie Erziehungsmetapher: Ihr habt mir gar nichts zu sagen<\/strong>

Die Ideologie der Modernisierung mit ihrer Unterteilung in entwickelte und Entwicklungsl\u00e4nder zwingt eine Erziehungsmetapher auf. Russland hatte sich in der Rolle des Heranwachsenden so gut eingerichtet, dass es die offensichtlichen Schwachstellen der Metapher aufdeckte, die ihre Sch\u00f6pfer nicht bedacht hatten. N\u00e4mlich, dass ein Heranwachsender l\u00e4ngst nicht immer brav den Belehrungen der Erwachsenen und \u201eEntwickelten\u201c folgt: Viel h\u00e4ufiger rebelliert er, strebt nach Unabh\u00e4ngigkeit und hat keine Lust, dass jemand \u00fcber ihn bestimmt. Er weigert sich, etwas zu tun, nur weil es alle tun, und erkl\u00e4rt, er sei eben \u201enicht so\u201c, und \u00fcberhaupt, wer seid ihr schon, dass ihr mich belehren wollt? Unter diesen Bedingungen autorit\u00e4ren Druck auszu\u00fcben und auf \u201eallgemein-menschliche Werte\u201c zu verweisen, ist die denkbar schlechteste Strategie.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tAber vielleicht wird ja ausgerechnet in Russland die Sprache der Werte irgendwie falsch benutzt? Dem ist leider nicht so. Die Werte-Philosophie geht zur\u00fcck auf die Arbeiten von Hermann Lotze Mitte des 19. Jahrhunderts. Und sie hat schon mehr als einmal ihr aggressives Potential gezeigt. Die Idee, der Mensch w\u00fcrde von h\u00f6heren, ewigen Werten geleitet, die aus einer anderen Welt sind, f\u00fchrt schnell zu der \u00dcberzeugung, dass es zwischen Menschen, die unterschiedliche Werte vertreten, auch sonst keine Verst\u00e4ndigung geben kann.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\t“Mit dem Verweis auf die \u201aeigenen Werte\u2018 legitimiert man die ewige Feindschaft mit dem imaginierten Westen.”<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tMax Weber bezeichnete in seiner ber\u00fchmten Rede [Wissenschaft als Beruf, 1917 \u2013 dek] den Widerstreit der Werte als einen \u201eKampf der G\u00f6tter\u201c, zwischen denen es keinen Kompromiss gibt und geben kann. Jeder Versuch, \u201euniverselle Werte\u201c aufzustellen, f\u00fchre unweigerlich zum Vorwurf der Anma\u00dfung und zur Beschuldigung, man wolle seine eigenen Interessen als allgemeing\u00fcltige Werte ausgeben. Im Grunde ist das genau die Position, die Russlands Elite heute erfolgreich auf der internationalen B\u00fchne einnimmt.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tDie Logik von Werten erlaubt es, Unterschiede zwischen den Menschen als radikal, ergo als un\u00fcberwindbar zu beschreiben. Zwischen verschiedenen Standpunkten kann es einen Dialog geben, zwischen verschiedenen Wertesystemen aber nicht. Werte sind wie Geschmack (versuchen Sie mal jemanden davon zu \u00fcberzeugen, dass K\u00e4sekuchen besser schmeckt als Apfelstrudel), mit dem einzigen Unterschied, dass Werte unser gesamtes Leben durchdringen, uns abverlangen, dass wir f\u00fcr sie einstehen und die feindlichen Werte bek\u00e4mpfen. \u201eDie Wertlehre feiert, wie wir sahen, in der Er\u00f6rterung der Frage des gerechten Krieges ihre eigentlichen Triumphe\u201cSchmitt, Carl (1967): Die Tyrannei der Werte, Berlin [3. Aufl., 2011] <\/sup>, konstatierte Carl Schmitt 1960 in seiner Streitschrift mit dem sprechenden Titel Die Tyrannei der Werte. Genauso funktioniert die Sprache der Werte heute in Russland: Mit dem Verweis auf die \u201eeigenen Werte\u201c legitimiert man die ewige Feindschaft mit dem imaginierten Westen.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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\n\tWenn von \u201ebesonderen Werten\u201c die Rede ist, liegt die Betonung immer auf dem ersten, nicht auf dem zweiten Wort. Russland ist in keiner Hinsicht besonders in Bezug auf seine Werte, aber es hat den Komplex einer Kolonie, die sich aus der Fremdherrschaft befreien will. Trotz allem Lamento, \u201efreiheitliche Werte\u201c seien nichts f\u00fcr die Russen, steckt hinter der fixen Idee, die eigene Einzigartigkeit hervorzuheben, das Streben nach der Emanzipation von einem allwissenden und autorit\u00e4ren Westen. Und auch wenn die Russen bislang kaum eine Vorstellung davon haben, was sie stattdessen wollen, kommt man schwer umhin, in diesem Drang eine echte Freiheitsliebe zu sehen, die Respekt verdient.<\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n\n\n\n\n\t\n\t\t\t

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    \n\tOriginal auf Russisch. Erstmals publiziert am 7. M\u00e4rz 2018 auf republic.ru<\/a> und am 26. M\u00e4rz 2018 auf dekoder.org<\/a>.
    Aus dem Russischen von     Jennie Seitz<\/a>.<\/em>

    Dieser Text ist urheberrechtlich gesch\u00fctzt. \u00a9 Grigori Judin. Bei Interesse an Wiederver\u00f6ffentlichung bitten wir um Kontaktaufnahme mit der     Redaktion<\/a>.
    Urheberrechtliche Angaben zu Bildern, Grafiken und Videos sind direkt bei den Abbildungen vermerkt. Titelbild: Touristen am historischen Roten Platz in Moskau. Foto: \u00a9 jack-sooksan\/iStock.<\/em><\/p>\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

    Der Moskauer Soziologe Grigori Judin \u00fcber Werte-Debatten in Russland.<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":1202,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[433,299],"tags":[336,266,347],"formats":[],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3502"}],"collection":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=3502"}],"version-history":[{"count":4,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3502\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":5605,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3502\/revisions\/5605"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/1202"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=3502"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=3502"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=3502"},{"taxonomy":"format","embeddable":true,"href":"https:\/\/tippingpoint.net\/de\/wp-json\/wp\/v2\/formats?post=3502"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}